Wenn der Name Coppola unter der Rubrik Regie fällt, wird er meist mit Francis Ford (der den Film produzierte) assoziiert. Doch auch Tochter Sofia ist in der selben Branche tätig. Mit einem erstaunlich umfangreichen und namhaften Ensemble wie Kirsten Dunst, James Woods, Kathleen Turner, Danny DeVito, Josh Harnett, Scott Glenn und A.J. Cook gelang ihr ein tragisches, aber nicht fehlerfreies Drama, dass auf einer Literaturvorlage basiert.
Wie detailreich und mit wie viel Freiheiten sie diese nun verfilmte , kann ich auf Grund von Unkenntnis des Buches nicht bewerten, schob aber die Fehler die der Film macht.
Dabei gelingt die Einleitung ihr noch so problemlos. Sie zeigt die sehr hübschen Töchter, genau wie ihre spießigen Eltern. Vater Lisbon (James Woods, dessen Verwandlungsfähigkeit unglaublich ist) ist ein weldfremder Lehrer, der nur von seinen Flugzeugen und Geschichten erzählt, während Mutter Lisbon (Kathleen Turner) eine streng religiöse Frau ist die ihre Töchter ständig unter Kontrolle haben möchte. Anfangs erscheint das alles noch problemlos und idyllisch, doch nach dem ersten Suizidversuch der Jüngsten versuchen die Eltern zwanghaft ihren Töchtern Freunde zu erlauben und die Zügel lockerer zu lassen, was in einer peinlichen Party und schließlich dem zweiten, erfolgreichen Selbstmordversuch der Jüngsten endet. Als Problem erweist sich dabei immer wieder der Off-Erzähler, welcher dem Zuschauer schon von vornherein erklärt, wie der Film in einer Katastrophe endet. Klar, ein Drama muss nicht spannend, darf aber auch nicht so vorhersehbar sein.
Damit das Schicksal nicht auch die anderen vier Schwestern dahinrafft, erhalten sie die Erlaubnis auf den Abschlussball (Wo gegen alle Regeln ihrer Mutter geraucht und getrunken wird) der Schule zu gehen, wo Lux (Kirsten Dunst)schließlich vom Mädschenschwarm Trip Fontaine (Josh Harnett, mit köstlichem Auftritt und Megamatte) ausgenutzt, auf dem Footballplatz entjungfert und allein gelassen wird. Da sie erst am nächsten Morgen nach Hause kommt, entschließt die Mutter sich zu radiaklen Maßnahmen und isoliert sie komplett von ihrer Außenwelt. Alles was nicht mit ihrer religiösen Einstellung übereinstimmt wird aus dem Leben der Mädchen verbannt. Tragisch deutlich wird das, als Lux ihre geliebte LP-Sammlung im Kamin verbrennen muss. Später wird sie dafür heimlich gegen ihre inzwischen labile Mutter, die ab und an noch Besuch vom Pastor (böse fehlbesetzt Scott Glenn) bekommt,aufbegehren, in dem sie auf dem Dach mit so ziemlich jeden Jungen schläft.
Während man eigentlich viel mehr über das freudlose Leben der Schwestern erfahren möchte, zeigt der Film aber nun immer wieder eine Gruppe von Jungs(alle verknallt in die Schwestern) die den Film erzählen, sich aber zu oft in den Vordergrund drängen, was ein größeres Problem darstellt. Ihr Leben ist doch so viel uninteressanter und einfacher, als dass der eingekerkerten Mädchen. So kann man den finalen Selbstmord gar nicht richtig nachvollziehen und Motive nur vermuten, warum sie dafür nochmal die Jungs ins Haus holten. War es Rache am männlichen Geschlecht, dass scheinbar immer nur das eine will?
Fazit:
Mittelmäßiges Drama, dass gute Schauspieler zu bieten hat und deutlich Kritik am religiösem Spießertum übt. Leider geht es mit dem Plot nach der Hälfte des Films aber stark bergab, da er sich auf die falschen Figuren konzentriert und die Schwestern aus den Augen verliert. Verschenkt...