Review

Und ein weiterer Film aus der Reihe „Floppy-zwingt-Snake-zu-gucken“ (siehe Zero Tolerance): Speed Rage, übrigens mein erster Gary-Daniels-Film.
Nagut, an so einen B-Actioner wollte ich möglichst vorurteilsfrei rangehen. Das ist mir allerdings nicht ganz gelungen. Ohne große Einführung geht es erstmal mit einem solide ins Szene gesetzen Shoot-Out zur Sache, danach folgt die Einführung von Daniels als Lehrer.
Alles klar, dachte ich, ungefähr so sahen meine Grundschullehrer auch aus (okay, von Frau Barth mal abgesehen). Seine Lehrmethoden sind ebenso eigenwillig (schreibt das Wort „Monkey“ an die Tafel und fragt die ca. 7 – 8jährigen Schüler, welches Tier das ist).
Kurze Pause, dann machte ich mal eben die Joe-Pesci/Leo-Getz-Nummer: ich sagte mir okay okay okay.... nicht zuviel drüber nachdenken.
Irgendwann in der Mitte des Films wird auch mal eine winzige Sequenz eingestreut, wo Daniels bei seinem „Sensei“ Schutz sucht. Ist klar das diese Szene sein musste, um seine Martial-Arts-Künste zu erklären. Ebenso wie am Rande erwähnt wird, das er in seiner Freizeit fast nur noch trainiere und sich völlig verändert hätte.
Das alles sind so Kleinigkeiten bei denen ich bei jedem Film jaulen würde wie eine Katze in einem Zimmer voller Schaukelstühle. Aber um sowas geht’s ja auch gar nicht, also sag ich okay und denke nicht groß nach. Und es ist gar nicht so schlim.
Die Actionszenen, speziell die Autoverfolgung zu Anfang sind aufwendig gemacht und können den geneigten Explosions- und Shoot-Out-Fetischisten gut unterhalten. Die Sequenz, in der Daniels am Dach eines Hochhauses hängt und einen Hubschrauber abzuschütteln versucht, hätte etwas kürzer und schneller geschnitten sein können, aber ist dennoch nicht unspannend.
Kenneth Tigar als knitteriger, eigenwilliger Reporter soll das Ganze etwas auflockern, was ihm über weite Strecken auch gelingt, abgesehen von der Tatsache, das seine Figur wie ein Abziehbild wirkt und gegen Ende auch ja kein Klischee auslässt. Selbiges gilt für seine Kamerafrau.
Dann noch eine fix eingebrachte Liebesszene mit Gary Daniels und seiner Frau (die in höchster Not erstmal auf einem Schäferstündchen besteht),
Warum war es eigentlich nötig, das Daniels nach diversen Fights und Ausweichmanövern noch vom Oberbösewicht in Arme und Beine geschossen wird? War das ein storytechnischer Kniff, um die seichte Krankenhausszene am Ende anbringen zu können? Wäre das nicht anders machbar gewesen?
Trotzdem kein Grund, den Film noch mehr runterzumachen, wenn man ihn ansieht, sollte man wissen worauf man sich einlässt und das es primär um die Action und sekundär um alles andere geht. Dann hat man keinen Grund sich zu beschweren.

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