Review

Der Meister des Körperhorrors David Cronenberg dringt diesmal in den Kopf des Menschen ein, seine Abgründe, und zeigt ein Kapitel der Geschichte der Psychoanalyse, der Interaktion von Siegmund Freud und Carl-Gustav Jung, sowie Sabina Spielrein und Otto Groß. Die zahlreichen kritischen Stimmen bezüglich dieses Werkes verpuffen allein schon anhand des großartigen Darstellerensembles. Aber auch inhaltlich wird (nicht nur biografisch) durchweg Interessantes geboten, es sein denn man betrachtet die Wechselwirkung von Geist und Fleisch in Bezug auf diverse sexuelle Obsessionen nicht als solches. Woher kommt es, wie ist es heilbar bzw. muss es überhaupt "geheilt" werden aka die alte Frage: was ist normal und was nicht? Wo beginnt unmoralisch, welche Bedürfnisse schlummern in mir, wer bin ich eigentlich und muss das eigene Ich unterdrückt oder gar bekämpft werden. Gemäßigt provokativ tauchen also ein Schar von Theorien, Gedanken, Spekulationen, Fragen mit wenigstens ein paar Antworten auf und regen den Zuschauer stets zum mit-sinnieren an, Gesetz dem Falle man ist überhaupt noch auf der Suche nach sich selbst ist oder besitzt wenigstens die Bereitschaft sich finden zu lassen.

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