Review

Van Damme steckt heutzutage in einem mittelgrossen Dilemma:
Nicht mehr der Jüngste, hat er eigentlich auf Martial-Arts-Filme gar keinen Bock mehr (zumal er viel Kritikerlob für seine Charakterdarstellung im Semi-Biopic "JCVD" geerntet hat - was ihn wohl auch zur grössenwahnsinningen Entscheidung trieb, Stallone's "Expendables" abzulehnen..), doch da ihm Scorsese und co. auch nicht grade die Bude einrennen und die Alimente bezahlt sein wollen, muss er seine Schund-Massenware fürs Videotheken-Regal halt trotzdem weiterdrehen ...

... Schund wie diesen hier, über zwei Berufskiller mit dem Herzen am rechten Fleck, die sich erst spinnefeind sind, sich dann aber der gemeinsamen Sache willen zusammenraufen, heruntergekurbelt natürlich wie üblich in einem Low-Budget-Osteuropa-Setting ...

Wunderbar albern, wie sich Killer Nr. 1, ein (trotz Augen-Make-Up (!)) sichtlich gealterter van Damme, zielgruppengerecht holzschnittartig, als einsamen alten Wolf, gleichermassen kultiviert wie professionell, stilisiert, als Schach- und Geigenspieler (!) sowie Schildkrötenhalter (!!), wobei er sich dafür in Martial-Arts-Einlagen deutlich zurückhält (lange vorbei sind die Zeiten von Spagat und Roundkick..)
Nur: Er kann sich das durchaus erlauben, denn der Kerl hat mit den Jahren wirklich an Reife und Ausstrahlung dazugewonnen, und man sieht ihm auch ohne Herumgezappel gerne zu ...
Killer Nr. 2, und das ist erfreulich, wird gespielt von seinem wohl legitimen Nachfolger als bester nichtasiatischer Film-Kampfsportler, dem Engländer Scott Adkins (nach "The Sheperd" die 2. Zusammenarbeit mit JC; "Expendables 2" wird sie wieder vereinen..)
Adkins kann hier zwar nicht die Akrobaten-Sau rauslassen wie in seiner Paraderolle als russischer Knastchampion Boyka ("Undisputed 2 & 3") und hat auch mit van Damme nur einen halbgaren Fight (vor dem Zusammenschluss), zeigt aber einmal mehr sein Potential als charismatischen B-Darsteller, der den Sprung als brauchbarer Physis-Mime für Nebenrollen in die A-Liga schaffen kann ...
Von den beiden Martial-Arts-Ikonen abgesehen, ist das aber in jeder Hinsicht (Plot, Setting, Kampfszenen, Alibi-"Chick", Heldenmotive und -dämonen,..) derartige B-Dutzendware - habe den Film vor einigen Tagen gesehen und das meiste schon wieder vergessen -, das sich jeder weitere Kommentar erübrigt (eins ist mir aber geblieben: Das erst unerwünschte "Chick" erwirkt sich JC Zuneigung, indem sie sein offensichtlich wählerisches Schildkröten-Vieh dazu bringt, seinen Kopp ausm Panzer zu strecken ..!!)
Aber eben: Wenn schon DVD-Action-Schund, dann doch bitte mit DEN beiden ...

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