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Mehrere Jahre nach dem Erfolg des ersten „Stakeout“-Films fand sich die Truppe um Regisseur John Badham wieder zusammen, um mit „Stakeout II – Die Abservierer“ eine überzeugende Fortsetzung abzuliefern.
Was die Formel angeht macht „Stakeout II“ freilich keine Experimente: Man macht ähnliches wie zuvor, nur mit mehr Budget. So sind auch hier dem Bösewicht und der Etablierung des Hauptplots gewidmet. Profikiller Tony Castellano (Miguel Ferrer) versucht in Tarnung eine Kronzeugin in die Luft zu jagen, erwischt aber nur deren Ehemann und drei Bundesagenten. Das gesteigerte Budget sieht man an der bildschirmfüllenden, fantastischen Explosion mit der Castellano gleich das gesamte Anwesen wegbombt.
Auch was Wiedersehen mit dem Copduo Chris Lecce (Richard Dreyfuss) und Bill Reimers (Emilio Estevez) erinnert sehr an den ersten Teil. Man verfolgt einen Verdächtigen, wobei man das fiese Subjekt hier verhaftet, aber wieder stinkend aus der Jagd hervorgeht. Dabei spielt man auch auf die Szene aus dem ersten Teil an, wenn Bill erst mit einer Kiste Meeresfrüchte überschüttet, der hämisch lachende, scheinbar verschont gebliebene Chris dann später in einem Müllwagen landet.

Als Überwachungsspezialisten sollen Bill und Chris nun ein mit der Kronzeugin befreundetes Paar ausspionieren, falls diese dort aufkreuzt. Sie sollen sich als Vater und Sohn tarnen – und die resolute Staatsanwältin Gina Garrett (Rosie O’Donnell) als Chris’ zweite Ehefrau mitnehmen...
„Stakeout II“ hat vom Rezept her große Ähnlichkeiten mit dem Vorgänger, variiert das Ganze aber soweit, dass er mehr als eine einfallslose Kopie ist. Der Plot ist erneut kein Ausbund an Komplexität, natürlich taucht die Zeugin ebenso wie kriminelle Verfolger, damit es später auch die richtige Portion Konflikt gibt, erneut ist der Weg dahin mit Slapstick und Wortgefechten gespickt. Die üblichen Verwechselspiele also, jedoch mit ordentlich Drive und weitestgehend längenfrei durchgezogen, sodass auch „Stakeout II“ beste Unterhaltung der lockeren Art bietet. Auch Maria McGuire (Madeleine Stowe) aus dem ersten Teil spielt wieder eine Rolle, da die Beziehung zwischen ihr und Chris gerade kriselt, was jedoch nur in einem Subplot verhandelt wird.
Die Einfügung von Gina erweist sich als Glücksgriff, da die eingespielten Partner nun gemeinsam gegen wen witzeln können (und sich gelegentlich auch mal mit der Anwältin verbünden, um dem anderen eins auszuwischen). Tatsächlich kann „Stakeout II“ im Bereich Humor noch einen draufsetzen, gerade die Szenen, in den die angebliche Kleinfamilie das Beobachtungshaus bezieht, sind wirklich urkomisch, doch auch sonst können die flapsigen Wortgefechte und die amüsanten Slapstickeinlagen vorzüglich unterhalten. Ein netter In-Joke auch die Tatsache, dass einer der konkurrierenden Polizisten aus dem Vorgänger nun ihr Chef ist.

Im Actionbereich schaltet „Stakeout II“ dafür etwas zurück im Vergleich zum ersten Teil. Neben dem bombigen Auftakt wären noch das kurze Intermezzo im Hafen sowie der Showdown zu nennen. Erneut ist man nicht so spektakulär wie andere Actionkomödien, obwohl John Badham gewohnt gut inszeniert, wenngleich ziemlich jugendfrei. Spaß macht die Action aber schon, ist aber doch eher Bonus bei dem Krimikomödie-Treiben.
Richard Dreyfuss und Emilio Estevez als Copduo machen einen tollen Job wie im ersten Film und ergänzen sich bei Frotzeleien mit- und gegeneinander wunderbar. Rosie O’Donnell schlägt sich auch gut, nervt nur gelegentlich mit ihrer Kreischerei, während Madeleine Stowe aus ihrer kleinen Rolle mal wieder das beste macht. Edelsupport ist Miguel Ferrer als herrlich skrupelloser Profikiller (grandios: die „It’s great working with you“-Szene im Finale) ebenso wie Dennis Farina als Teil des observierten Paares.

Wie schon der erste Teil „Stakeout II“ flotte Unterhaltung mit simplem, aber zackig durchgezogenem Plot, etwas Action und viel Humor. Die Action ist zwar etwas unspektakulär, dafür setzt man bei Gags noch etwas drauf, weshalb es 7,5 Punkte meinerseits für John Badhams besten Film neben „Auf die harte Tour“ gibt.

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