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Die Fortsetzung von "Die Nacht hat viele Augen" ist eine vergnügliche Familienzusammenkunft erster Garnitur. Von der ersten Minute an merkt man an jeder Szene, daß sämtliche Beteiligten einen Heidenspaß hatten, die Figuren von vor sechs Jahren noch einmal auferstehen zu lassen.

Der Film mischt unterhaltsam Action- und Thrillerelemente mit langen Komödienstrecken, wobei der Charakterkomik der überwiegende Teil eingeräumt wird, mit ein paar Slapstickeinlagen extra.
Richard Dreyfuss und Emilio Estevez nehmen ihre Rollen als Abhörspezialisten wieder auf, diesmal auf der Suche nach einer flüchtigen Zeugin, deren erstes Schutzdomizil in den Startszenen in einem bombastischen pyrotechnischen Feuerwerk eingeebnet wird. Kurz darauf treffen wir unsere Helden wieder in einer angemessen klamaukigen Verfolgungsjagd, die Eddie Murphy mal eben zeigt, was er in Beverly Hills Cop 3 falsch gemacht hat. Für ihren Auftrag bekommen sie auch noch Rosie O'Donnell aufgedrückt und die drei geben eine hinreissend widerspenstige Familie.

Deutlich zu erkennen der Widerwille, dem Plot mehr als den nötigen Platz einzuräumen, denn das wahre Vergnügen entstammt dem Zusammenspiel der beiden Protagonisten, die wirken, als würden sie seit 20 Jahren gemeinsam vor der Kamera stehen. Beide frönen der Lust am Albernsein, daß es eine wahre Freude ist und O'Donnell mischt kräftig mit, womit die Wortspiele und verbalen Attacken nur so durch den Raum zischen. Natürlich alles mit reichlich Sarkasmus verziert.
Geht es an die Arbeit, geht es in diesem Stil weiter. Ein Essen mit den Verdächtigen (Dennis Farina, Marcia Strassman) gerät zu einer Kopie alter Cary-Grant-Komödien, komplett mit aberwitzigem Hin-und Her und reichlich Grimassieren.
Außergewöhnlich bei alledem das unwahrscheinlich hohe (aber immer angemessene) Tempo, das über die volle Distanz durchgehalten wird.

Badham inszeniert flüssig und flott mit der nötigen Dosis Action, die erst zum Showdown in etwas mehr Gewalt umschlägt, wenn Dauer-Baddie Miguel Ferrer als Killer zur Hatz bläst. Doch auch hier kommen wir nicht ohne Slapstick aus.
"Another Stakeout" reicht mehr als genug für einen rundum vergnüglichen Abend und wirft die Frage auf, warum nie ein dritter Teil inszeniert wurde, wenn man bedenkt, wie eingefahren der vierte Teil der "Lethal Weapon"-Reihe war. Wer ihn wie so viele unterschätzt hat, sollte sich die nächste Ausstrahlung nicht entgehen lassen. (7,5/10)

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