Keith Gordon spielt einen schmächtigen High-School-Schüler, der sich einen Oldtimer kauft, in dem mehrere Menschen auf mysteriöse Weise ums Leben kamen. Nachdem er das Auto, dem er den Namen Christine gibt, mühevoll repariert hat, ergreift dieses schließlich Besitz von ihm und verdirbt seinen Charakter, bis es schließlich auch ein physisches Eigenleben entwickelt und zu morden beginnt.
In den 80ern war Stephen King noch ein viel versprechender, populärer Horrorautor, der anders als heute noch eine Fülle an Ideen hatte und John Carpenter befand sich unmittelbar nach "Halloween", "The Fog", "Die Klapperschlange" und "Das Ding aus einer anderen Welt" auf dem Höhepunkt seiner Karriere, die ab diesem Zeitpunkt ziemlich schnell den Bach runtergehen sollte. Aber dennoch enttäuscht "Christine" auf ganzer Linie.
Allein die Tatsache, das man bereits mit der Produktion des Films begonnen hatte, bevor der Roman von King erschien, um dessen Popularität so schnell wie möglich zu nutzen, zeigt, dass man nicht mehr als lieblosen Fließbandhorror liefern wollte und mehr ist "Christine" auch nicht geworden. Inszenatorisch mangelt es Carpenter an Innovationen, um unterhalten zu können. Trotz ein paar düsterer Einstellungen kommt keine wirklich dichte Atmosphäre zustande, da der Score absolut unauffällig geworden ist und die gängigen, konventionellen Ton- und Schockeffekte nicht wirklich zünden. Dass Carpenter sowohl als Komponist, als auch als Regisseur eigentlich brauchbar ist, hatte er zuletzt gezeigt, umso erschreckender ist es, welches Maß an Einfallslosigkeit er hier an den Tag legt. Der Spannungsbogen ist nicht stimmig und auch das Finale ist eher lahm und mit ein paar ganz ansehnlichen Action-Szenen allein rettet sich der Film auch nicht mehr ins Mittelmaß.
Die Darsteller sind dabei mindestens genauso lust- und lieblos wie Carpenters Regie. Keith Gordon, dem nie der große Durchbruch gelang, bleibt blass und ohne jedes Charisma, schafft es nicht den Wandel seiner Figur glaubhaft auf die Leinwand zu bringen und so kann sich "Christine" endgültig nicht dem faden Beigeschmack eines belanglosen und einfallslosen B-Movies erwehren. Dazu passt auch der übrige Cast, der zwar keine Totalausfälle aufweist, aber auch keinen einzigen Darstellern, der über das Mittelmaß hinauskommt.
Noch ärgerlicher, als die liebelose Inszenierung und die mittelmäßigen Darsteller ist jedoch die Tatsache, dass die Vorlage definitiv nicht schlecht war und Carpenter einige gute Grundideen verspielt. Das Killer-Auto, dass den Verstand, den Charakter seines Fahrers langsam aber sicher zum negativen Verändert hätte durchaus Möglichkeiten für einen langsamen, aber enorm spannenden Aufbau geboten, doch der Wandel des Charakters wird nicht weiter vertieft und zu schnell und flach dargestellt, um wirklich überzeugen zu können und darüber hinaus, wie bereits erwähnt, unglaubwürdig gespielt. Da der gute Ansatz nicht weiter genutzt wird, bleibt eine 0815-Story, die an ihrer Vorhersehbarkeit krankt und zu keinem Zeitpunkt die Hahndungsbahnen des Genres verlässt, bei der, wie bei jedem schlechteren Slasher, nach und nach überaus flach konstruierte Nebenfiguren ermordet werden, nur, dass es diesmal ein Auto und kein psychopathischer Killer ist, das diese Aufgabe übernimmt.
Fazit:
Da die Story trotz der guten Grundidee überaus flach und vorhersehbar konstruiert ist, Carpenter eine ungewöhnlich einfallslose Fließband-Horror-Inszenierung abliefert und auch der Cast eher blass bleibt ist "Christine" nicht mehr als ein vorhersehbares und langweiliges B-Movie, das ohne eine düstere Atmosphäre nicht zu fesseln vermag und durch ein paar Action-Szenen allein auch nicht mehr zu retten ist.
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