In surrealen Bildern wird die tragische Geschichte eines besessenen Mannes erzählt, dessen Welt die der Tintenfische ist, sie ganz erfassen will und letztendlich im Irrenhaus endet, da ihn seine Frau dort einweisen läßt. Aber genau dort kann er dann ganz in die Tiefsee abtauchen und sich ihrer Welt erschließen. Sehr schön ruhig und nachdenklich ist "Tinte". Viele dieser surrealen Szenen wie eingeschobene Kindheitserinnerungen (Beispielsweise eine Familie die sich am Strand bewegt, der Junge einen Tintenfisch findet und Papa dann mit diesem vor ihm rumwedelt. Der Junge klemmt sich an seine Mutter, die aber bei deren Anblick eine Gasmaske trägt) oder eine Traumsequenz (in der sich der Darsteller auf seinem Bett in einem Zimmer befindet, welches mit Wasser geflutet wird), werden besonders stark von tiefen Blau- oder Rottönen gezeichnet, aber auch die restlichen Bildern weisen dieses Stilmittel auf. Dazwischen kommen immer wieder Bilder mit Wasser, Wassertropfen, Wasserlachen. Eindrucksvoll auch die Schwärme Tintenfische. Die Erzählweise ist anfangs sehr ruhig, doch als der Mann einen Gehirnknacks bekommt, werden die Schnitte schneller, die Bilder fluten über einen, eindrucksvoll vom Score intensiviert. 15 Minuten Kunst, die dem Seher einiges abverlangt.