Der Driver (Ryan Gosling) ist der perfekte Fluchtwagenfahrer. Er mischt sich nicht in die Geschäfte seiner Kunden ein, und er gewinnt jedes Duell gegen die Cops. Nicht weil er das schnellere Auto fährt, sondern weil er seine Intelligenz einsetzt. Und weil er den Polizeifunk abhört. Seine Probleme beginnen, als er sich in die Nachbarin Irene (Carey Mulligan) verliebt. Als deren Mann Standard (Oscar Isaac) aus dem Knast kommt hat dieser noch nachträgliche Verpflichtungen an den örtlichen Mob, weswegen er wieder krumme Geschäfte machen muss. Aus Zuneigung zu Irene hilft der Driver Standard bei einem Überfall. Dieser Überfall endet mit einer Katastrophe, und der Driver wird gejagt.
Coolness. Pure Coolness. VANISHING POINT fällt mir da ein von Richard Sarafian, Walter Hills STREETS OF FIRE, und vielleicht auch ein bisschen Peter Yates’ BULLITT. Coole Menschen, die coole Dinge tun, und die dabei nicht ein pseudo-cooles Gehabe an den Tag legen und sich über modisch-überflüssige One-Liner definieren, sondern die vom Grunde ihres Herzens aus lässig sind und über den Dingen stehen. Cool eben … Hat Refn damit einen neuen Kultfilm für alle Autofanatiker geschaffen? Ja, sicher, aber auf den Spuren von Walter Hills DRIVER hat er gleichzeitig gezeigt, dass auch im neuen Jahrtausend Actionfilme nicht zwangsläufig mit anspruchsvollem Kino kollidieren müssen. Und dass eine Handlung, die diese Bezeichnung auch verdient, in Verbindung mit einem maulfaulen Helden, starken Autos und Bildern, die den Kopf noch Tage beschäftigen, dass diese Filmbestandteile keine Gegensätze sind. Dafür liebe ich Refn. Und dafür, dass er anschließend mit ONLY GOD FORGIVES eine (etwas merkwürdige) Kehrtwende um 180° hingelegt hat, dafür liebe ich ihn noch viel mehr …