Review
von Alex+
Fast unglaublich, dass es sich bei "Drive" um eine Hollywoodproduktion handelt. Fairerweise muss man natürlich zugeben, dass der Regisseur Nicolas Winding Refn ein Europäer (Däne) ist. Vielleicht war es gerade diese Mischung aus handwerklichem Know-how der Amerikaner und stilistischem Feeling eines Europäers, was "Drive" deutlich über Standard-Hollywood-Niveau hebt.
Selten wurde in den letzten Jahren bei einem Genrefilm so geschickt mit Klischees und Stereotypen umgegangen und so raffiniert bei "Klassikern" geräubert. Regisseur Nicolas Winding Refn dosiert äußerst clever die Zutaten aus Road-Movies, Thrillern und Actionfimen der 70er und 80er Jahre. Verpackt das Ganze in eine zeitgemäße Optik und garniert es noch mit einem aktuellen Retro-Soundtrack.
Kleine Abstriche gibt es für den Hauptdarsteller Ryan Gosling, der zwar souverän lässig agiert, aber dem die Fußabdrücke eines Steve McQueen aus "Bullit" oder eines Barry Newman aus "Fluchtpunkt San Francisco" dann doch zu groß sind.
Ob die ab und an explodierenden Gewaltszenen in dieser Intensität wirklich notwenig waren, sei auch dahingestellt?!
Fakt ist aber, dass sich "Drive" aus der Flut der endlosen durchschnittlichen Hollywoodproduktionen positiv abhebt.