Review

Ziemlich untypischer Boxerfilm mit Woody Harrelson und Antonio Banderas, inszeniert von Sportfilm-Spezialist Ron Shelton (z.B. "Homerun").

Die Story ist ziemlich einfach, es geht um zwei Boxer die bereits den Zenit ihrer Karriere überschritten und nie das große Los gezogen haben. Nun sollen die alten Freunde gegeneinander antreten - als Vorkampf vor einem großen Weltmeisterschafts-Kampf in Las Vegas. Dem Gewinner winkt noch einmal die große Chance.

Der Film schafft es mit guten Dialogen und skurrilen Charakteren die Geschichte unkonventionell und unterhaltsam zu erzählen. Das liegt vor allem an den beiden großartigen Hauptdarstellern, die in ihren Rollen wirklich überzeugen können. Sicherlich ist das ganze nicht wirklich innovativ, offensichtliche Klischees und aufgesetzter Pathos werden aber gut vermieden.

Insgesamt teilt sich der Film in zwei Hälften. Die erste Hälfte ist noch ziemlich heiter gestaltet, die Fahrt nach Vegas macht einen ziemlichen Teil der Handlung aus.
Auf der Fahrt treten mit und mit die Konflikte aus, u.a. wegen der Frau die die beiden begleitet. Diese war schon mit beiden zusammen, kann sich aber trotzdem nicht richtig entscheiden wen sie mehr mag. Das Beziehungsgeflecht und die Entwicklung der Freundschaft sind wichtigere Punkte als das boxen selbst.

Der Boxkampf zum Schluss ist dann aber doch sehr mitreißend inszeniert worden und überzeugt vor allem weil er lang und detailreich gezeigt wird und man so lange darauf warten musste.
Trotz aller positiven Aspekte ist der Film aber nicht gänzlich gelungen. Einige Sequenzen sind langatmig und teilweise überflüssig. Die Story wird auch recht zerfahren erzählt, darunter leidet der Unterhaltungswert, besonders in der Mitte des Films.

Insgesamt ist "Knocked Out" eher ein tragikomisches Loserportrait als ein action- oder spannungsreicher Sportfilm mit einigen spitzen Seitenhieben auf die Box- und Sportbranche.


Fazit : 6,5 Punkte

PS: Kenne nur die geschnittene deutsche Fassung

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