Ganze vier Jahre sind nun ins Land gegangen seit dem bislang letzten Teil der "Fluch der Karibik"-Reihe. Dieses Jahr ist es wieder so weit, und der etwas tuntig wirkende, zugleich jedoch sehr charmante, Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) darf ein viertes Mal über die hiesigen Leinwände torkeln. Diesmal wagte sich ein anderer Regisseur an das Piraten-Abenteuer - Rob Marshall - dessen Stil sich wieder an dem des Erstlings (Gore Verbinski) orientiert.
Captain Jack Sparrow trifft auf eine Frau (Penelope Cruz) aus seiner Vergangenheit.Captain Jack Sparrow trifft auf eine Frau aus seiner Vergangenheit. Doch der Pirat ist sich zunächst nicht sicher, ob es wahre Liebe ist, die sich zwischen ihm und Angelica entwickelt, oder ob sie ihn nur ausnutzt, um den sagenumwobenen Jungbrunnen zu finden.
Zwar wurde in Teil eins eine "ähnliche" Story - Stichwort "Unsterblichkeit" - erzählt, jedoch unterscheidet sich der vierte Teil , zumindest in einigen Punkten, von seinen Vorgängern.
Ganz anders als Gore Verbinski, welcher zumindest in Teil zwei und drei besonders auf die Humorschiene setzte, bedient sich Marshall anderen Elementen, unter anderem auch denen aus dem Gruselgenre, zumindest ansatzweise.
Der Zuschauer bewegt sich zumeist in dunkel und düster gehaltenen Gefilden - und muss sich zusätzlich mit sehr hübschen, aber auch sehr tödlichen Meerjungfrauen herumschlagen. Gerade diese düstere Atmosphäre, welche schon der erste Teil zu versprühen vermochte, sagt mir enorm zu. Die Humor- und Ulkschiene wurde extrem zurückgeschraubt, und somit verdichtet sich die Atmosphäre zu einer teilweise angsteinflößenden dunklen "Wolke", ohne dass diese von unpassenden slapstickartigen Einlagen durchbrochen werden kann.
Nun gut, die etwas tuntige und dusselige Art und Weise, welche immer wieder bei Johnny Depp durchblitzen kann, durfte logischerweise nicht komplett aus dem Konzept genommen werden, da es sonst kein echter "Fluch der Karibik"-Teil geworden wäre. Der Zuschauer hätte sich sehr wahrscheinlich in einen anderen Film versetzt gefühlt.
Mir persönlich gefällt der vierte Teil der Reihe mit am besten, nach Teil eins, welcher unangefochten bleibt, und nach Teil zwei - wenngleich dieser ulkiger und keinen Dunst weit düster wirkt. Allerdings konnte mich eben dieser ein wenig mehr unterhalten, da seine Handlung weiter ausgebaut war als die des vierten Teils - und zudem bot dieser wesentlich mehr Action!
Und eben genau diese fehlende Action, aber auch die etwas kurz wirkende Handlungsspanne des vierten Films, ist in meinen Augen der prägnantesten Kritikpunkt - es passiert insgesamt etwas wenig, trotz der relativ langen Laufzeit (rund 130 Minuten). Gerade die Szenen mit den ziemlich gruselig wirkenden Meerjungfrauen hätten die Verantwortlichen des Films ausbauen sollen, sodass sie mehr Screentime gehabt hätten.
So bleibt am Ende ein "Fluch der Karibik"-Film, der sich zum Großteil an den Elementen des genialen Erstlings orientiert!
Sehr unterhaltsam und spannend! Johnny Depp zeigt sich wieder einmal in Bestform!
7 Punkte