Review

Vor einiger Zeit hat Mafiosi Louie einen jungen Schwarzen gerettet. Dieser arbeitet seitdem als Auftragskiller Ghost Dog für ihn und folgt dabei den Lehren der Samurai.

Nach einem Auftrag beschließt die Mafia Jagd auf Ghost Dog zu machen. Doch er hat nicht vor kampflos aufzugeben.

Meinung:

Auch wenn Ghost Dog prinzipiell in das Genre Action Thriller zählt, ist er ein Jim Jarmusch wie er im Buche steht: ruhig inszeniert, mit einem teils trockenen, teils absurden Humor (ich sag nur der Gangster Rap zitierende Mafia Boss), einer lyrischen Ader und stets einer gewissen Andersartigkeit.

Kritisiert Jarmusch die Selbstaufgabe seines schwarzen Samurai? Je nach Lesart ja oder nein, aber eins steht fest: Ghost Dog (klasse gespielt von Forest Whitaker) ist eins mit sich selbst, im Frieden, in seiner Lebensweise als Außenseiter, egal ob gerade Kugeln fliegen oder nicht. Und das unterscheidet ihn massiv von den Mafiosi, die nicht ihre Mitte gefunden haben. Zudem inszeniert Jarmusch sie nicht gemäß dem Mythos als "coole" Mobster, sondern nah an einer augenzwinkernden Karrikatur.

Dazu gibt es philosophische Zitate aus dem Hagakure, es wird über japanische Kurzgeschichten geredet und die Musik, mal etwas Jazz, aber vor allem auch Hip Hop (u.a. von RZA beigesteuert, der auch ein Cameo hat), untermalt das Geschehen wunderbar (und das obwohl ich kein Hip Hop Fan bin).

Nebenbei gibt es viele kleine Motive, die sich durch den Film ziehen (Ghost Dogs Nähe zu den Tieren, Gangster, die emotionslos klassische Cartoons im Fernsehen schauen, usw.), welche unter anderem den Konflikt zwischen dem Früher (Naturverbundenheit, Bushido, Kindheit) und dem Heute, dem jetzigen Moment (Gangstersyndikat, Hip Hop, Schußwaffen), unterstreichen. Das steht vielen dabei im Weg, ihre Mitte zu finden.

Kurzum: 

Entspannter, andersartig-cooler Actionfilm mit Humor, Poesie, aber auch Gewalt. Und stets ein echter Jarmusch.

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