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Bombast-Kino-Regisseur Roland Emmerich zeigt uns mal kein actionreiches Weltuntergangs-Szenario, sondern entführt den Zuschauer in die Welt William Shakespeares. Stellenweise auch eindrucksvoll inszeniert und einprägsam bebildert, gerät die Erzählung der Geschichte jedoch mitunter etwas wirr. Gewiss, der Film hat seine starken Momenten, doch dem gegenüber stehen auch einige Längen. - Nicht unbedingt ein Film für Emmerich-Fans, aber sicherlich ein Hingucker für Shakespeare-Liebhaber.

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Dieses historische Kostümdrama ist absolut nicht das, was man von einem Emmerich erwartet und leider auch spürbar nicht sein Metier. Die üppige Ausstattung in puncto Verkleidungen steht im diametralen Widerspruch zu den oft milchigen und muffigen Bildern, die die ästhetische Ausrichtung unverständlicherweise erheblich runterziehen. Dass so viele Szenen Teil von Bühnenstücken sind und darum auf winzigen Theaterbühnen stattfinden, lässt den ganzen Film phasenweise sogar noch schäbiger aussehen und schränkt die Akteure, die fast über ihre eigenen Füße stolpern, nur noch mehr ein. Dass am Image des größten und populärsten englischsprachigen Literaten gekratzt wird, ist sicher irgendwo ein Wagnis. Damit dürfte sich ANONYMUS auch viele Feinde machen, gerade unter Gebildeten und kulturell Interessierten. Ich habe mich trotz all der Kunst und der politischen Intrigen nur tödlich gelangweilt.

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