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Vielleicht stand „Bad Santa“ mit Billy Bob Thornton ein wenig Pate für den Streifen, der eine weitere Figur mit Vorbildcharakter durch den Kakao zieht. Doch Regisseur Jake Kasdan, der auf einige Fernseherfolge blicken kann, baut mehr auf Grimassen und platte Zoten, anstatt seiner schlechten Lehrerin etwas mehr Radikalität zu verpassen, obgleich er dennoch erstaunlich viel Kurzweil bietet.

Elisabeth Halsey (Cameron Diaz) hat offensichtlich ihren Job als Lehrerin der siebten Klasse verfehlt, denn eine Woche lang präsentiert sie ausschließlich Filme, konsumiert nebenher eine Menge Drogen und ist sich für keinen Fluch zu schade. Das Geld für ihre Brust-OP beschafft sie sich zumeist auf illegale Weise, bis Kollegin Amy (Lucy Punch) den Braten riecht und versucht, ihre verhasste Mitstreiterin um Lehrer Scott (Justin Timberlake) auszuschalten…

Es ist eine dieser Komödien, die in Ansätzen zeigen, was aus der simplen Prämisse möglich gewesen wäre. Die unbedarfte Direktheit der desinteressierten Lehrerin, die sich nicht einen Namen ihrer Schüler merken kann, wird leider unter Wert verkauft, denn in diesen Momenten kommen tatsächlich ein paar Lacher zustande. Etwa, als sie die Kekse einer Schülerin zurückweist oder einen asiatischen Schüler mit einem lapidaren Kommentar bloßstellt, den Eltern Geld abluchst oder den Direktor mit seiner Vorliebe für Delphine um den Finger wickelt.
Demgegenüber strandet die Dreiecksgeschichte um Liebeleien und Verführungen bereits im Aufbau.

Denn keine noch so nebensächliche Figur ist so langweilig wie die von Timberlake, der natürlich sein Eigenes dazu beiträgt. Der Mann ist eben Sänger und von daher ist der einzige Lichtblick sein bewusst schlechter Love Song „Simpatico“, den er ebenso bewusst übel vorträgt. Da ist der Sportlehrer Russell (Jason Segel) schon ein ganz anderes Kaliber, denn seine leicht vulgäre, aber stets natürliche Art kommt zwar nicht bei der geldgierigen Elisabeth an, sorgt jedoch für einige Schmunzler in Sachen Situationskomik.
Die aufgesetzte Lehrerin Amy kann man hingegen nur verabscheuen, auch wenn ihre überzogene Art von Lucy Punch angemessen auf den Punkt gebracht wird, - auf Dauer nervt ihr Geblubber zunehmend.

Obgleich eine halbwegs vergnügliche Stimmung herrscht und Cameron Diaz beim Einsatz als Carwash-Girl eine gute Figur abgibt, springt der mitfiebernde Funke kaum über.
Spannende Szenen sucht man vergebens, einige Figuren wie die korpulente Kollegin Lynn verschwinden leider eine ganze Weile aus dem Skript und die Schüler bleiben lediglich eine vage Schablone austauschbarer Individuen, was im Kontext ebenfalls schade ist. Die bruchstückhaft aneinander gereihten Ideen ergeben zwar ein halbwegs unterhaltsames Ganzes, gehen aber zu keiner Zeit den Weg der Extreme, der Überraschungen oder unerwarteten Wendungen.

Insgesamt ergibt sich also eine harmlose Komödie, die eine in allen Belangen vorhersehbare und kaum spannende Geschichte mit größtenteils gut aufgelegten Mimen präsentiert. Manche Zoten sind bedauerlicherweise unterhalb des Bauchnabels angesiedelt, während freche Sprüche und flotte Situationskomik eher Mangelware darstellen.
Amoralische Ansätze werden zu selten ins Spiel gebracht und trotz schräger Nebenfiguren hätten noch einige Pädagogen-Klischees mehr aufs Korn genommen werden können.
Passabel für eine Sichtung und der Förderung lockerer Laune, Tiefgang und clevere Pointen sollte man allerdings woanders suchen.
Knapp
5 von 10

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