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Ridley Scotts Drama musste sich schon einiges an negativer Kritik gefallen lassen. Oft entsteht dann der Verdacht, dass sich einfach jeder Kritiker der allgemeinen Stimmung anschließt und voreingenommen den Film verreißt. Hier ist dies allerdings nicht der Fall, denn "Die Akte Jane" ist wirklich kein gelungener Streifen, aber alles schön der Reihe nach.
Handwerklich gibt es an dem Drama nichts auszusetzen. Die Kameraführung entspricht dem gehobenen Hollywoodstandard und verpackt den Film in eine stimmungsvolle Hochglanzoptik. Die schauspielerischen Leistungen gehen durchaus in Ordnung und der bombastische Soundtrack unterstützt das Gezeigte recht gut.
Bei der Dramaturgie zeigen sich dann allerdings schon erste Schwächen, denn der Aufbau der Story ist nicht wirklich gelungen und die "überraschenden" Wendungen reizen den Zuschauer höchsten zu einem herzhaften Gähnen.
Das Wichtigste bei der ganzen Sache ist aber die eigentliche Geschichte, und die ist schlichtweg misslungen. Einerseits gibt sich der Film anfangs kritisch und zeigt die unmenschliche Ausbildung der Navy Seals in recht schonungslosen und drastischen Bildern. Andererseits werden diese Ansätze aber zunehmend in ekelhaftem Pathos, blödsinnigen Militarismus und dämlichen Klischees erstickt.
Auch der feministische Aspekt der Geschichte ist lediglich ein dummer Aufhänger für einen weiteren pseudokritischen Anspruch des Films: Demi Moore darf sich als kämpfende Amazone gegen die feindseligen männlichen Soldaten durchsetzen und schließlich alle durch ihre "Mannhaftigkeit" auf ihre Seite bringen. Am Ende darf sie dann als Frau, dümmliche Machosprüche reißen und den die harte Kämpferin mimen, und bekommt für eine militärische "Heldentat" sogar einen Orden. Toll! Fragt sich nur, ob es wirklich das Ziel einer emanzipierten Frau ist, ein Macho zu werden...
Auch die Verschwörung, die gegen sie von Regierungsseiten ausgeheckt wird, kann zwar als sozialkritisch gewertet werden, aber hier versagt das Drehbuch endgültig und verärgert durch eine entsetzlich flache, schablonenhafte Darstellung des Geschehens.
Fairerweise muss gesagt werden, dass nicht alles an dem Film schlecht ist, und dass die solide Inszenierung schon hin und wieder für Spannung sorgt, aber irgendwelchen höheren Ansprüchen wird der Streifen einfach nicht gerecht. Er bietet lediglich seichte Unterhaltung.
Im Bereich der seichten Unterhaltung, ist mir dann aber ein Film, der von vornherein das Ziel hat lediglich gut zu unterhalten, lieber als einer, der sich kritisch gibt, und in dieser Hinsicht versagt.
Fazit: Pseudokritisches, klischeehaftes, seichtes Militärdrama, das nur handwerklich überzeugt.
Bewertung: 4

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