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„The Sunshine Boys“ ist eine schlichte TV-Produktion aus dem Jahre 1995 und ein ziemlich überflüssiges Remake der gleichnamigen (und sehr gelungenen) Komödie mit Walter Matthau. Das diese schon zwanzig Jahre auf dem Buckel hatte war wohl Grund genug für eine Wiederauflage, anders kann ich mir ein solch lau produziertes TV-Filmchen nicht erklären.
Dabei ist die Besetzung doch ziemlich viel versprechend: Woody Allen und Peter Falk ersetzen Matthau und George Burns, in Nebenrollen sind Sarah Jessica Parker und Liev Schreiber zusehen, beide zur Produktionszeit aber keine sonderlich großen Namen. Alles steht und fällt mit den Hauptdarstellern, denn deren Präsenz ist das einzige was der Film zu bieten hat.

Und genau da ist schon der Haken: Woody Allen und Peter Falk erreichen ihre Vorbilder nicht annähernd, wobei Falk eine wesentlich miesere Vorstellung gibt. Anscheinend fühlt er sich außerhalb der „Columbo“-Rolle nicht sonderlich wohl, jedenfalls sieht er die meiste Zeit eher gelangweilt aus und scheint sich auch keine große Mühe zu geben. John Erman ist bisher nur als TV-Regisseur in Erscheinung getreten und daher zuständig für gesichtslose Massenware. So erkennt man auch in „The Sunshine Boys“ eine Handschrift oder stringente Regie-Führung. Vom Timing und der banalen Kameraarbeit mal ganz zu schweigen, selbst der Score ist nichts sagend.

Zwei grantige Rentner, beide alte Hasen aus dem Comedy-Business, waren früher ein gefeiertes Duo und haben sich vor Jahren zerstritten. Für ein TV-Special sollen die beiden wieder gemeinsam vor die Kamera treten doch das erweist sich natürlich als nicht so einfach. Das Theaterstück von Neil Simon war ein großer Erfolg und funktioniert auf der Bühne ganz klar am besten. Die adäquate erste Adaption für die Leinwand kann als definitive Verfilmung gelten.

Der Vorlage werden keinerlei neue Elemente zugefügt, sodass sich wirklich die Frage nach dem Sinn des Ganzen stellt. Schade um die witzige Story, doch wer das Original nicht kennt wird das vielleicht anders sehen und sich besser amüsieren. Über die niedrigen Produktionsstandards täuscht aber auch das nicht hinweg…kein Wunder das man den Film hierzulande in jeder Zeitschrift hinterher geschmissen bekam.

Fazit: Ziemlich dünne und unbrauchbare Komödie mit zu vielen Längen und zu wenig Lachern. Da reist auch die Besetzung nur noch wenig raus. Nicht empfehlenswert…mehr will ich gar nicht schreiben zu einer solchen Produktion.

3,5 / 10

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