Review

Zu später Stunde komme ich aus dem Kino und habe wieder dieses herrliche Gefühl im Bauch. Das Gefühl, welches man bekommt, wenn man einen mittelmäßigen Film erwartet und dann einen ziemlich packenden Comicfilm bekommt. Aber zunächst eine ganz eindringliche Empfehlung an alle zukünftige Kinobesucher : Bleibt um Himmels Willen bis nach dem Abspann sitzen, denn dann bekommt ihr, traditionsgemäß, wieder eine Abschluss-Szene geboten, die einen üblen Cliffhanger beinhaltet. Also sitzen bleiben!!! Nun aber wieder zu Thor, dem Donnergott mit dem großen Hammer. Anders wie bei "Spiderman", "Batman" & "Iron Man" hatte ich mit Thor in der Vergangenheit praktisch gar nichts zu tun. Irgendwann in den frühen 90er lief mal eine mehr oder weniger erfolgreiche Cartoon-Serie, an die ich mich aber so gut wie gar nicht mehr erinnern kann. Demnach war ich eher skeptisch was Thor betraf, denn allein die Vorstellung, dass ein Superheld mit einem Hammer kämpft klang für mich schon ein wenig absurd. Doch ich wurde vollkommen überrascht und hatte knapp 2 Stunden wirklich viel Spaß an diesem Film. Ich habe einen Film erwartet, der von der Qualität eher wie "Fantastic Four" oder "Ghost Rider" daherkommt, doch "Thor" schwimmt locker auf der "Iron Man 2" oder "X-Men" Welle mit. Es ist wirklich ein herrliches Vergnügen mit anzusehen, wie Thor, der mächtige, aber auch großkotzige, Donnergott, wegen Übermut auf die Erde verbannt wird und dort u.a. auf die längst überfällige Oscar-Preisträgerin Natalie Portman, in der Rolle als Jane, trifft. In diesem Film gibt es wirklich viel zu lachen, was vor allem an Chris Hemsworth liegt, der den mächtigen Donnergott mit viel Sympathie und Liebe verkörpert. Zwar kommt er nicht ganz an den Charme vom überragenden Robert Downey Jr, als Tony Stark, heran, doch er kann trotzdem, auf seine eigene weise, viele Leute zum Lachen bringen. Auch die Optik ist wiedereinmal grandios, besonders der gigantische Roboter, der aussieht wie eine riesige Blechbüchse auf zwei Beinen, stellte für mich das absolute Action-Highlight in diesem Film dar. Über Natalie Portman brauche ich nicht viele Worte zu verlieren, sie spielt einfach wie immer grandios, obwohl ihre Figur natürlich nicht alles von ihr abverlangt. Auch der Bösewicht (Loki) hat mich überrascht und konnte mich als facettenreichen und anfangs schwer zu durchschauenden Bruder überzeugen. Wen ich anfangs gar nicht erkannt habe war Anthony Hopkins in der Rolle als Odin. Zwar ist er nicht allzu lang zu sehen, doch wer Anthony Hopkins Ausstrahlung genauso mag wie ich, wird auch hier von ihm nicht enttäuscht werden. Was mich am Anfang ein wenig abschreckte waren die Kostüme, die anfangs etwas unfreiwillig komisch auf mich wirkten. Doch irgendwie konnte ich mich schnell an diese leicht absurden Rüstungen mit den abstrusen Helmen gewöhnen, da sie besonders zum wunderschön animierten Hintergrund passten. Was ich ein wenig schwach fand, war die Bindung zwischen Jane und Thor. Die Vertrauensbasis zwischen den Beiden wirkt ein wenig zu künstlich und hätte ruhig ein paar Film-Minuten mehr verdient. Ebenfalls enttäuschend fand ich, dass es keinen Gastauftritt von Robert Downey Jr. gab, den ich absolut erwartet habe. Immerhin wird sein Name kurz erwähnt. Tja es bleibt alles wie immer. Thor macht alles richtig und kann als spektakuläres Popcorn-Kino, mit grandiosen Effekten und einem wunderbaren Final-Kampf vollkommen als Comicfilm überzeugen. Wer Iron Man, Spiderman und X-Men mochte, wird auch hier vollkommen zufrieden sein. So, Einer fehlt noch. Ich warte auf dich, "Captain America"!


Fazit : Spannendes Popcornkino, welches mit den gewohnten Zutaten überzeugt. Gerade Skeptiker sollten sich diesen Film angucken, manch Einer könnte vielleicht genauso überrascht werden wie ich. Mein zweiter 3D Film im Kino ist somit schon ganz sicher als DVD oder BluRay vorbestellt!


8/10

Details
Ähnliche Filme