Unheimlich durchschnittlicher Briten-Grusler aus dem Jahre 1968 unter der Regie von Vernon Sewell, der angeblich lose auf der Lovecraft-Erzählung „Dreams In The Witch House“ basiert - wovon allerdings nicht viel zu merken ist. Das einzig bemerkenswerte an diesen Film, der mit „Die Hexe des Grafen Dracula“ einen hirnrissigen deutschen Titel abbekam, ist das Schauspielerensemble, bestehend aus Boris Karloff in einer seiner letzten Rollen, Christopher Lee, hier ironischerweise zurecht gemacht wie Vincent Price, und Barbara Steele – allesamt Namen, die die Herzen der Freunde klassischen Gothic-Horrors höher schlagen lassen dürften. Ansonsten kommt das alles aber ziemlich bieder und zahm daher, mehr wie ein Mysteri-Krimi á la Edgar Wallace. Das ist schade, denn die Geschichte um Hexen-Reinkarnation, LSD-Trips ähnelnden Sequenzen mit sadomasochistischen Andeutungen und den seinen Bruder suchenden Fremdling, der im Gruselhaus bald nicht mehr zwischen Traum und Realität zu unterscheiden weiß, hätte viele Chancen geboten, weitaus faszinierender inszeniert zu werden, als es Sewell letztendlich glückte. Eine gewisse Spannung ist ebenso spürbar wie die typisch britische Atmosphäre, so dass „Die Hexe…“ beim Genrefan durchaus für vergnügliche Kurzweile zu sorgen vermag – nicht zuletzt auch dank selbstironischer Anspielungen wie „Man fühlt sich, als käme gleich Boris Karloff um die Ecke“ -, aber sicherlich nicht zu den wirklich respektablen und geachteten Produktionen Großbritanniens aus den 50er, 60er und 70er Jahren zu zählen ist.