Im Jahre 1989 erschuf Hongkong – Regielegende John Woo mit seinem epochalen, melancholischen Actiondrama „The Killer“ einen der besten Filme überhaupt. Sein abwechselnd traurig-ruhiges und dann wieder dramatisch-fesselnd-actionreiches Epos kombiniert meisterhaft die Klasse der früheren woo’schen Hongkong-Filme ( wie „A Better Tomorrow I + II“ ) und die stilvolle Eleganz der mit Alain Delon besetzten Jean-Pierre Melville-Klassiker ( wie „Der eiskalte Engel“ ) mit einer Inszenierung zwischen Martin Scorseses Großstadtdramen und den harten Sam Peckinpah – Filmen.
Die Story ist packend und bewegend, die Besetzung ist super, neben Chow-Yun Fat und Danny Lee geben sich auch eine ganze Menge anderer bekannter Hongkong - Gesichter ein Stelldichein, während gleichzeitig die superbe Musik im Hintergrund spielt, die sich einerseits an klassische Filmthemen im Stil der oben angeführten Werke und andererseits an orchestralen kirchenartigen Themen orientiert; und, klar, na ja, Woos Inszenierung sowohl in Sachen gefühlsbetontere Momente als selbstverständlich auch in den Action-Sequenzen bleibt unerreicht.
Also: "The Killer" ist (natürlich nur unter Betrachtung der vom Regisseur gewollten Fassungen, wie z.B. der äußerst lobenswerten neuen Laserparadise - Auflage) John Woos bester und anspruchsvollster Film (neben dem Hollywood-gemäß aufwendigeren "Face/Off" und dem actionlastigeren Shootout-Overkiller "Hard-Boiled"). Inszenierung, Musik, Darsteller, Story, zusammen mit Woos üblichen stilistischen Vorlieben (Slow-Motion, christl. Symbolik, weiße Tauben) machen diesen Film zu einem Muß für jeden Fan des niveauvollen Actionkinos! Ich werte: 10/10