Blast Killer (1989)

Das asiatische Kino hat es ja in westlichen Gefilden äußerst schwer, was im Allgemeinen auch nicht verwunderlich ist. Dies liegt zumeist an großen Kitschszenen, Overacting der Darsteller, grottiger Musik und das sie schwer auf Dvd zu bekommen sind und dort meist auch noch mit schlechtem Bild und schwacher Synchronisation. Das mit der Dvd ist meiner Meinung nach aber beinahe das einzige das man an The Killer kritisieren kann. Selbst Leute wie ich, die das asiatische Kino nicht sonderlich toll finden, müssen diesen Film einfach geil finden.

John Woo schuf hier sein Meisterwerk was auch von den meisten Fans so gesehen wird. Dies liegt vor allem daran das Woos größte Probleme, die schwache Story und die übertriebenden Gefühlsszenen hier nicht zu finden sind. Er hat hier wirklich immer den richtigen Ton in den sentimentalen Szenen getroffen.
Vor allem sind hier die beiden Hauptdarsteller genial. Mit seinem Spezi Chow Yun-Fat und Danny Lee konnte Woo 2 absolute Superstars des Honkong Kinos verplichten. Chow IST der Killer, auf der einen Seite absolut cool, auf der anderen sehr verletzlich und sentimental. Die wohl beste Leistung seiner Karierre, die auch dafür gesorgt hat, das er wie Woo in Hollywood bekannt wurde. Danny Lee ist ebenfalls großartig und vor allem die Unterhaltungen zwischen den beiden sind klasse.

Aber der hauptsächliche Grund wieso man sich einen John Woo Film ansieht, ist zwefelsohne die Action. Die hat er im Vergleich zu seinen früheren Werke noch mal perfektioniert und man wird wohl nie wieder in einem Film ( Woos Hard Boiled mal ausgenommen) solch ausufernd lange und vor allem genial choreografierte Schießereien sehen. Es ist schon wahnsinn wenn man einmal die Ballereien in The Killer und Hard Boiled gesehen hat, dann kann man jedes noch so gute Hollywood Geballere ( Auch hier Woos Harte Ziele ausgenommen) in die Taschen stecken, obwohl diese Filme meist deutlich höhere Budgets besitzen. Wenn es um die Inszenierung einer Schießerei geht kommt wahrlich keiner an John Woo heran.
Der häufig gestellte Vergleich mit dem Ballet hört sich zugegebener Maßen etwas seltsam an, trifft es aber am Besten.
Man verliert bei ihm einfach nie die Übersicht. Wenn die Schauspieler in wohl dosierter und perfekt eingesetzter Zeitlupe durch die Gegend springen und beidhändig ballern, ist das trotz des hohen Blutanteils einfach elegant und wunderschön anzuschauen.
In diesem Punkt muss man besonders das Finale in der Kirche nennen. Die kann wohl vielleicht als die genialste Schießerei der Filmgeschichte gesehen werden.

Fazit: Wenn John Woo Fans immer von seinen Honkong Filmen, insbesondere von dem hier schwärmen, dann ist das absolut gerechtfertigt. The Killer ist ein Meisterwerk. Kein anderer Film verbindet Action und gefühlvolle Momente so perfekt miteinander wie dieser. Keine Sekunde langweilig, melancholisch und einfach ganz großes Kino. Wem ein erhöhtes Gewaltlevel nicht abschreckt, der muss sich diesen Film einfach ansehen.
Ihr werdet es garantiert nicht bereuen.
10/10