The Killer
Jeffrey (Chow Yun-Fat) ist das was man einen Profikiller nennt. Er tötet für Geld, fast jeden. Aber auch ein Killer kennt Moral, weshalb auch hier ungeschriebene Regeln gelten, z.B. niemals Kinder zu erschießen. Da solch ein Killer natürlich gegen das Gesetz verstoßen muss um seiner Arbeit nachzugehen, ist es nicht weiter verwunderlich das die Polizei, in Form von Inspektor Lee (Danny Lee), hinter ihm her ist. Bei einem seiner Aufträge passiert dann auch noch ein unglücklicher Unfall, denn Jeffrey verletzt, bei einem Blutbad in einer Bar, eine Nachtclubsängerin (Sally Yeh) so schwer, dass sie an den Folgen langsam erblindet. Weil er das überhaupt nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann und er sich sogar zu ihr hingezogen fühlt, will er ihr helfen. Er nimmt einen letzten, großen, Auftrag an, um an die nötige Summe Geld zu gelangen, welche für eine rettende OP nötig ist. Das Syndikat, durch welches er an die Killer-Aufträge kommt, hat jedoch ganz andere Interessen und sieht deshalb auch keinen Grund Jeffrey für seinen erfolgreich ausgeführten Job entsprechend zu entlohnen.
Zur selben Zeit kommt auch der Inspektor Lee seinem Ziel immer näher und könnte Jeffrey auch festnehmen. Doch entwickelt sich hier ein starkes Team (beide haben ja denselben Feind in Form des Syndikats) mit Hang zu ECHTER Männerfreundschaft. Also machen sie sich Auf und Bereit in den Kampf zu ziehen, oder sollte ich sagen um ihre Waffen zu ziehen......?
Meilenstein!
John Woos 3. großer Film, nach "A Better Tomorrow" und dem etwas schlechteren "A Better Tomorrow II" dürfte ihn in der ganzen Welt bekannt gemacht haben, denn diverse Kritiken und Zitate sprechen Bände!
"Brilliante Talkshow für tausend Pistolen....
....ein nahezu perverses Kinoereignis....
....der logistische Traumerfolg eines cineastischen Perfektionisten....
....ist das explosive Exemplar eines Films, der durch Überfüllung der Genre-Regeln zum puren Kunstprodukt wurde“
Hier gelten noch alte chinesische Werte etwas, wahre Freundschaft, Ehre und Loyalität sind unersetzlich und machen, vor allen, den Hauptcharakter zum absoluten Sympathieträger. Das da Darsteller Chow Yun-Fat keine großen Probleme hat ist nur logisch, denn schon seine Ausstrahlung allein prädestinierte ihn für diese Rolle. Er ist der COOLE, immer Herr der Lage und doch, steht’s, der gefühlvolle Mensch und er würde ohne zu zögern sein Leben für das Leben seines besten Freundes geben. Auch Danny Lee, als der Inspektor ist perfekt besetzt worden, denn a) würde zumindest ich ihm den Killer nicht abkaufen und b) hat er diese "Smart-Ass"-Ader, was mir sehr gut an seiner Rolle gefallen hat. Shing Fui-On ist auch mal wieder über alle erhaben, er ist der Böse, war schon immer der Böse und wird wohl auch immer der Böse "Verlierer" sein, aber mal im ernst, es gibt etliche, im HK-Kino, die auf die Bad-Guy-Rollen festgelegt sind, aber bei keinen machen sie mehr Spaß, wie bei Shing Fui-On, außer vielleicht noch unser Anthony Wong. Großartig!
Tja und dann eben John Woos Regiefertigkeiten, zweifelsohne zählt er zu den ganz großen Wegbereitern die dem HK-Film den Weg in westliche Gefilde ebneten und auch sein "The Killer" gehört dazu. Wieder erzählt er mit seiner Lieblingsthematik, Triaden, Freundschaft usw. eine spannende Geschichte die aufgrund der charismatischen Darsteller und dem guten Inszenierungs-Stil, sowie mit dem nötigen Tiefgang ausgestattet, jeden konzentriert goutierenden Zuschauer packen dürfte. Aber wollen wir mal den Film nicht in ein anderes Licht rücken, denn er ist nicht wirklich wegen der melodramatischen Szenen so berühmt geworden, sondern wegen der einzigartigen Shootout-Orgien, so wie sie nur der Meister selbst zu inszenieren versteht. Astronomisch ist der Kugelverbrauch und dementsprechend hoch die Anzahl der Statisten, denen mittels Bleispritzen, YOU KNOW --> Berreta, MP 5, Pumpgun, Sniperrifle undsoweiterundsofort, dass Leben ausgehaucht wird und Verflucht noch mal die haben's auch verdient! Das sie dabei ziemlich "REAL"!!!??? bluten und John Woo-Typisch …hmmm... sagen wir mal platzen ist dabei nur selbstverständlich und irgendwie auch erwünscht. All das wird noch durch die Kameraführung und durch die oft in Slow-Motion abgespielten Bilder auf dir Spitze getrieben, wobei dann die Sterbe-Orgien fast schon einem Tanz gleichen und deshalb ungeheuren Schauwert haben.
Schlimm sind sicher diese auf die Shootout-Gewitter runterreduzierten Reviews und doch entsprechen diese Meinungen am ehesten der Realität, was John Woos legendäres Filmschaffen angeht. Schließlich haben die meisten seiner späteren Arbeiten (hauptsächlich in Hollywood) nicht mal annähernd dieses Niveau erreicht.
Bleibt einzig negativ zu erwähnen dass man dem Film mittlerweile sein Alter ansieht. Für die einen gut und für die anderen schlecht!
"MUST SEE"