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Man soll zwar immer vorsichtig mit solchen Bezeichnungen sein, aber mit „The Killer“ ist John Woo ein echtes Meisterwerk des Heroic Bloodshed gelungen, welches ihm die Tür nach Hollywood öffnete, da es auch in der westlichen Welt starke Beachtung fand. Zahlreiche Hollywood-Regisseure wie Quentin Tarantino und Martin Scorsese kopierten Woos furiosen und grandios choreografierten Inszenierungsstil bei den Actionsequenzen. Nach „A Better Tomorrow“ arbeitete er wieder mit Chow-Yun Fat zusammen.

Zur fast schon klassischen Story: Auftragskiller Jeffrey (Chow-Yun Fat) blendet bei einem Auftrag Sängerin Jenny, für die er sich fortan verantwortlich fühlt. Er plant nach seinem nächsten Auftrag – dem Mord des Gangsterbosses Tony Wenig – den Ausstieg, doch wird er dadurch zur Zielscheibe seiner Auftraggeber sowie der Polizei unter Führung von Li (Danny Lee), der bald eine tiefe Verbundenheit mit dem Killer zu fühlen glaubt…

In „The Killer“ machte John Woo schon das, womit er später mit Filmen wie „Face/Off“ und „Mission: Impossible 2“ auch in den USA Fuß fasste: er komponierte Actionsequenzen opernhaft mit melancholischer Musik, Zeitlupen und brachialer Gewalt. So überzeugt die stimmige Optik dieses Films durchweg und weiß durch eine intensive Bilderkomposition und Farbensprache zu imponieren. Die zahlreichen Shoot-Outs sind ohnehin das Non-Plus-Ultra für jeden Action-Fan. Der grollende und dramatische Soundtrack vermag die düstere Grundstimmung dieses harten Films noch zu unterstreichen. Obwohl sich „The Killer“ in Sachen Blut und Brutalität nicht gerade zurückhält, kann man ihm doch eine gewisse Poesie und Tiefsinnigkeit nicht absprechen. Denn gerade diese Tiefe um klassische Werte wie Moral, Ehre und Liebe macht diesen Film neben den grandiosen Action-Sequenzen zu einem Erlebnis.

Fazit. Kompromisslose, harte, aber auch zutiefst melancholische Actionballade um einen Auftragskiller mit Gewissensbissen. Für mich einer der besten (wenn nicht gar der Beste) Filme von John Woo.

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