Blast Killer (1989)

Bei so viel Lob muss Vorsicht bewahrt werden, zumal das asiatische Kino ohnehin nicht jedermanns Sache ist. „Blast Killer“ ist typische John-Woo-Action; eine Tatsache, die für einige Leute schon vorweg ein Qualitätsmerkmal ist. Doch es bleibt beim Alten, auch das ist keine Garantie für Qualität.

Visuell und technisch versteht John Woo sein Handwerk wie kein anderer. Das asiatische Kino setzt hier Maßstäbe, die in der Art und Weise nur selten von Kollegen erfüllt werden können. Schießereien vehement dargestellt und durch die Darstellung in verschiedenen Perspektiven, Zeitlupe und sonstigen Finessen, in ihrer Intensität und Effektivität nur schwer zu übertrumpfen.
Auf diese Komponenten reduziert, bietet „Blast Killer“ gute, visuell ansprechende Unterhaltung. Doch darüber hinaus existiert wenig, was den Betrachter noch überzeugen könnte.

Die oftmals überschätzten inhaltlichen Feinheiten entpuppen sich als altbewährte „Kunst“.
Wechselbeziehungen zwischen Gut und Böse, Killer, Auftraggeber und Polizisten sind wirklich nichts Neues. Moralische Fragen und Aspekte wie Ehre, Loyalität und Schuld sind mittlerweile schon altbackene, asiatische Themen.

Darüber hinaus ist der Kontrast zwischen purer Action und Melancholie Geschmackssache. Auch diese Darstellungsform ist nicht unbekannt und wurde schon oft praktiziert.
Der Plot an sich gestaltet sich erfreulicherweise weniger geradlinig, wodurch ein gewisser Anspruch vorhanden ist. Gemessen an den Erfahrungen aus asiatischen Filmen wirken die Schauspieler solide, auch wenn ein explizites Lob der Leistungen nun wirklich nicht angebracht wäre.

In punkto Glaubwürdigkeit bewegt man sich auf dünnem Eis. Das Ende, ein Blei-Spektakel im Sinne von „allein gegen die Mafia“, ist charakteristisch für die Überzeichnung des Ganzen. Die Shootouts sind allgemein eher übertrieben als realistisch, wodurch die blutig brutale Art ein wenig gemildert wird.

Für Fans des Asia-Action Kinos mag „Blast Killer“ wirklich ein Meilenstein sein, da er gut inszenierte Action und eine komplexere Story bietet. Wer seine Vorlieben auf anderen Gebieten hat und dem einige Elemente des asiatischen Kinos generell nicht ansprechen, der wird auch durch die überbewerteten inhaltlichen Aspekte von „Blast Killer“ nicht überzeugt werden. (5/10)