Review

Findet seine innere (Trilogie-)Mitte


Eine Fortsetzung ist nie leicht. Eine Fortsetzung zu einem mit liebevollen Ideen & Anspielungen nur so vollgestopften, weltweit extrem erfolgreichen Animationsfilm erst recht nicht. "Kung Fu Panda 2" lässt aber alle Zweifler verstummen & übertrifft in Sachen Tempo, erwachsener Dunkelheit & spektakulär choreographierter Actionszenen den sehr guten Vorgänger sogar. Dieser bleibt zwar einmalig innovativ, neuartig & besitzt natürlich den Erstlings-Bonus, ist ein junges Meisterwerk, aber auch Teil 2 ist mindestens ein Braungurt & damit sehr nah am Meistergrad. Spätestens hier wird deutlich, wie sehr sich die zwei Dreamworks Animation-Flagschiffe, der Panda & die Drachen, ähneln. Beide wenden sich mit Teil 2 nicht nur dunkler, familiärer Vergangenheitsbewältigung zu, beide zitieren vom Werdegang & einigen Ideen auch andere große Trilogien wie "Star Wars", "Indiana Jones" oder "Toy Story". Um in deren Liga aufzusteigen, müssen beide Serien noch eine eigenständige Schippe an Ideen drauflegen, ganz abgesehen von einem ebenso guten dritten Teil - aber sie sind auf einem guten Weg.

Zurück zum zweiten Abenteuer des Kung Fu-Dickerchens, in dem es ganz um das Finden seiner inneren Mitte geht, den persönlichen Frieden & auch Vergangenheitsbewältigung. Po & die fantastischen 5 Kung Fu Meister, mittlerweile seine guten Freunde, bekommen es hier mit einem rachsüchtigen Pfau zu tun, der nicht nur ganz China durch Sprengkraft & Schusswaffen unterwerfen will, sondern der auch etwas mit Pos tiefster, trauriger Vergangenheit zu tun hat. Da die wichtigsten Charakter vorgestellt sind & Po nun schon einigermaßen Selbstbewusstsein hat, ist der Film wesentlich flotter & zügiger als sein langsam aufbauender Vorgänger. Die Actionszenen sind großartig & wesentlich komplexer, samt Verfolgungsjagden & mehr Explosionen. Pos Sprüche sind weiterhin klasse & es gibt natürlich mehr Insider. Richtig abnutzen tut sich wenig, es gibt genug Variation. In Details sieht man, dass die Animationen noch einen Tick besser geworden sind, die Synchro ist wieder 1A & 2D-Traumsequenzen sind eine tolle Idee & sehr verspielt, künstlerisch wertvoll. Die Grundaussage ist wenig neu oder innovativ, genauso wie in Teil 1, wird jedoch auch kaum alt & muss jeder Generation an Kindern aufs Neue vermittelt werden. 

Der Bösewicht nimmt sich stellenweise etwas zu ernst & besitzt gleichzeitig nicht die Bedrohlichkeit seines beeindruckenden Vorgängers, auch wenn er der Grund dafür ist, warum der Film auch für Erwachsene einige düstere Passagen & Hintergedanken bereithält. So düster das schreckhafte Kindern sogar ab & zu etwas aufgewühlt werden könnten. Für mich perfekt so & nie zu schattig. Manchmal dann sogar wieder etwas zu lebsch, in Phasen, wo er es mit dem Kinderfilmsein etwas zu ernst nimmt. Der Spagat wird aber meist gut gestanden & der Film ist einfach kurzweilig, spaßig, bunt. Gute Weiterentwicklung, wenn auch keine drastische. Der Soundtrack ist weiterhin spektakulär gut & vermittelt Fernost-Feeling pur. Da hat es insgesamt der kommende Teil 3 nicht leicht dieses Niveau zu halten & eine große Aufgabe, eine möglicherweise grandiose Trilogie abzuschließen. Dabei sollte man es dann aber bitte auch lassen, denn bei Shrek hat man ja gesehen, was passieren kann, wenn man es zu sehr ausreizt.

Fazit: in Teilen sogar den Vorgänger überflügelnd, drückt auch "Kung Fu Panda 2" alle richtigen Knöpfe, um jedem kindgebliebenen Martial Arts-Fan Freudentränen zu bescheren. Keep on Fighting & Mampfing!

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