Indiana Jones und James Bond kämpfen gegen Dämonen, Entschuldigung, gegen Aliens. Indiana Jones und Aliens? Irgendwie habe ich da ganz dunkel was in Erinnerung. Etwas ganz Furchtbares. Muss ich wohl erfolgreich verdrängt haben. Natürlich kämpfen hier weder James Bond noch Indiana Jones gegen Aliens, sondern lediglich ihre Schauspieler. Daniel Craig und Harrison Ford treffen hier erstmals aufeinander und dürfen im wilden Westen seltsame Wesen aus dem All vermöbeln. Klingt spannend? Klingt spektakulär? Klingt kreativ? Leider klingt es nur so. Ich habe ja schon durch die ganzen negativen Kritiken im Vorfeld nichts Gutes erwartet, aber dass dieser Haufen Film dann SO miserabel ist, hätte ich gerade bei so einem berühmten Cast nicht erwartet. Als ich das erste mal von dem Titel hörte, dachte ich doch tatsächlich, wir bekommen hier die weltbekannten Aliens zu sehen, die sich in den wilden Westen verwirrt haben. Gott sei Dank war es dann letztendlich nicht der Fall, schließlich reichen die beiden AvP Schandflecken. Viel Positives konnte ich bei diesem Trash leider nicht entdecken, denn er wirkt von vorne bis hinten schlecht durchdacht, schlecht geschrieben und vor allem das schlimmste, schlecht geschauspielert.
Der Wilde Westen. Mitten im Nirgendwo. Ein Mann wacht auf und hat keinerlei Ahnung wo er ist, wer er ist oder wie er da hingekommen ist, wo er aufwachte. An seinem Arm befindet sich ein seltsames Ding, das wie eine dicke Armfessel aussieht. Schließlich erreicht unser namenloser Fremder eine kleine Stadt wo er nach mehreren kleinen Dialogen schließlich den Sohn eines gefürchteten Veteranen vermöbelt. Der Sheriff des kleinen Ortes erkennt jedoch unseren geheimnisvollen Fremden und hält ihn für einen gefährlichen Räuber namens Jake Lonergan, auf dem ein Kopfgeld ausgesetzt wurde. Unser verwirrter, wenn auch schlagfertiger, Cowboy landet im Kittchen und soll dem Marschall übergeben werden. Plötzlich taucht der Colonel Woodrow Dolarhyde auf und möchte sich den Cowboy, der wohl tatsächlich Jake heißt, vorknöpfen, da Dieser zuvor seinen Sohn verkloppt hat. Doch gerade als der Colonel zum Schlag ausholen will tauchen dummerweise die Aliens auf und entführen reihenweise die Leute der kleinen Ortschaft. Ab jetzt gibt es einen neuen Feind und so ist letztendlich alles vergessen, was vorher war und alle Cowboys bewaffnen sich für den Kampf gegen Aliens, die hier für Dämonen gehalten werden. Jake hingegen hofft noch, dass er seine Erinnerung wieder finden kann und begleitet die Truppe zum großen Kampf.
Wenn auf dem Regiestuhl Jon Favreau sitzt darf man berechtigterweise natürlich die Erwartungen hoch schrauben, denn schließlich hat uns Favreau mit den beiden Filmen "Iron Man" und "Iron Man 2" zwei wunderbare Comicverfilmungen präsentiert. Doch mit diesem Film hat er weder sich selbst, noch den bekannten Darstellern einen gefallen getan. Die Story kommt nur selten in Gang und es passieren kaum erwähnenswerte Sachen, die man nicht schon 20 Minuten vorher erahnt. Positiv ist zu vermerken, dass das "Wildwest-Feeling" gut rüber kommt und eine passende und nostalgische Atmosphäre versprüht. Leider geht davon alles flöten, sobald die Aliens auf dem Plan stehen. Ich gebe zu die Idee ist nicht schlecht und sicherlich gab es so einen Film noch nicht. Aber was bringt das schon, wenn der Film einfach jede noch so "spannende" Szene derart stupide über die Bühne bringt. Aliens und Cowboys passen einfach nicht in einen Film, zumindest nicht wenn der Ausgang der Geschichte so lächerlich über die Bühne gebracht wird. Scheinbar hat Favreau vergessen, was für primitive Waffen die Cowboys doch früher hatten, aber scheinbar reicht das heutzutage für einen Trashfilm wie Diesem aus, um gegen fürchterliche Aliens zu kämpfen. Richtig peinlich wird das Ganze dann noch, wenn die Indianer zustoßen und sich dem Kampf anschließen. Cowboys und Indianer vs Aliens also. Geht es eigentlich noch peinlicher?
Zwar gibt es viele Charaktere in diesem Film, aber kein einziger bleibt besonders im Gedächtnis. Hauptdarsteller Daniel Craig ist vielleicht noch der Einzige, der eine halbwegs gute Figur macht und zumindest den unter Amnesie leidenden Cowboy relativ gut verkörpert. Harrison Ford macht bis zu dem Zeitpunkt eine gute Figur, bis die Aliens auftauchen, danach sinkt seine Ausstrahlungskala immer mehr Richtung Nullpunkt. Er hängt halt die ganze Zeit noch mit rum, aber wirklich erwähnenswerte Momente und schauspielerische Besonderheiten kann Ford hier leider nicht zeigen. Auch Sam Rockwell habe ich schon deutlich besser gesehen und eine solch gut-launige und gar ängstliche Rolle passt mal so überhaupt nicht zu ihm. Richtig angewidert hingegen hat mich Olivia Wild, die nicht nur grässlich schauspielert, sondern auch eine Rolle spielt, die sich 5jährige nicht besser hätten ausdenken können. Die erste Hälfte ist sie noch halbwegs erträglich, trotz der miserablen Schauspielerleistung. Aber ab einem gewissen Punkt mag man den Augen kaum noch trauen was da mit dieser Figur geschieht. Etwas so lächerliches habe ich wirklich noch in keinem anderen Alien-Invasionsfilm gesehen, diese Szene hätte Asylum nicht besser/schlechter kreieren können. Im Film sterben zudem eine Menge Leute, die auf ach so dramatische Weise den Löffel abgeben, nur leider lässt das den Zuschauer ziemlich kalt, da man zu keiner einzigen Figur wirklich eine Bindung aufbauen kann.
Ich spreche für diese Gurke KEINE Empfehlung aus, denn er ist keinen Cent wert. Alien-Invasion Filme funktionieren einfach nicht im Wilden Westen und man sollte solch Experimente bitte auch in Zukunft lassen, es sei denn man zieht nicht solch tolle Schauspieler wie Daniel Craig, Sam Rockwell oder Harrison Ford mit in den Dreck. Trashfans könnten VIELLEICHT auf ihre Kosten kommen, aber für einen wahren Trashfilm, wird das Ganze hier fast schon zu Ernst genommen. Mein einziges OK kriegen die Leute, die von Wildwestfilmen geradezu besessen sind und alles sehen MÜSSEN, was auch nur im Ansatz mit dem wilden Westen zu tun hat. Der Rest sollte sich lieber nochmal eine vernünftige BluRay oder DVD gönnen wie z.B. den fantastischen "Independence Day" oder "District 9".
Fazit : Jon Favreau was haben sie sich dabei nur gedacht? Ohne den ganzen Alien-Kram hätte das hier evt. sogar ein guter Western werden können. Aber so ist es nur ein riesiger Haufen Müll mit einer vorhersehbaren Handlung und völlig platten Charakteren. Das war ein absoluter Totalausfall!
3/10