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COWBOYS & ALIENS (COWBOYS & ALIENS, USA 2011, Regie: Jon Favreau)

„Only two kinds of men get shot: criminals and victims. Which one are you?“

Der Lonesome Cowboy Jake Lonergan wacht in der Steppe auf. Er weiß nicht wie er dorthin kam, wie lange er dort lag und genau genommen kennt er nicht einmal mehr seinen eigenen Namen. Auch ist der Umstand merkwürdig, dass sich an seinem Handgeleng ein metallischer Gegenstand befindet, der nicht abzulösen ist, aber auch keinerlei Funktionalität aufweist. Drei Jäger/Räuber (was auch immer) finden ihn, was in einer grotesk dreckigen Szene sehr verhängnisvoll für sie ausgeht. Mit Pferd, Hund und den nötigen Klamotten und Waffen begibt sich Lonergan ins nahegelegene Kaff Absolution nur um dort nach den üblichen, Genre-internen Scherereien mit dem Gesetz und lokalen Gangster-Größen feststellen zu müssen, dass auch eine High-Tech-Armada einer Alien-Flotte gern mal durch den Ort düst. Dabei wird viel Tod und Verwüstung gebracht aber auch ordentlich Menschenmaterial gesammelt. Sehr skurril das alles, denkt sich der grimmig guckende Lonergan und schießt kurzerhand mit dem Metalklumpen an seinem Handgelenk ein Ufo vom Himmel. Jetzt geht der Terz allerdings erst richtig los…

„I don't know much about boats, but I'd say that one's upside down.“

COWBOYS & ALIENS ist besser, als der alberne Titel vermuten lässt. Das kann einleitend ruhig gesagt werden. Der Film ist dreckig, ernst, blutig, spannend, albern und völlig überzogen. Ein Genre-Bastard, der durchaus zu gefallen weiß. Schauspielerisch bekommt man zwar außer dem obligatorisch grimmigen Blick in die Kamera nichts geboten und die Story ist mehr als banal, aber der Actiongehalt weiß zu überzeugen. Zwar hätte der gesamte Film ruhig etwas kürzer sein können (diverse unnötige Handlungsstränge strecken die Laufzeit doch spürbar unnötig) doch dem Spaß an der Sause tut dies letztlich keinen Abbruch. Man fragt sich zwar gelegentlich warum zum Teufel Daniel Craig in seinem Alter so einen Schönling-Körper zur Schau stellen musste oder wieso man permanent die gängigen Klischees serviert bekommen muss, all dies ist aber sofort hinfällig wenn die Aliens rasant, unvermittelt und mit voller Härte zuschlagen.

„Yes, ma'am. Got a kid and a dog, why not a woman?“

Das Design der Alien-Schiffe weiß zu überzeugen, ausgenommen das phallische Mutterschiff. Auch die Kreaturen selbst sind stark und überzeugend inszeniert, wenn auch nicht völlig neu. Diverse Elemente sind aus anderen Sci-Fi-Hits längst bekannt. Nichts desto trotz kann der Streifen sehr viel Spaß machen. Man sieht über den ganzen Unsinn einmal hinweg, verträgt sich mit dem Faktum, dass ohne Lonergans High-Tech-Waffe keine Chance für die Menschheit bestehen würde und lässt sich dann einfach von allerhand Alien-Action und wild-wild-West-Klischees berieseln. Wenn man mal Bock auf etwas richtig Abgefahrenes hat kann man diesen Film ganz gut gucken. Natürlich ist der weit davon entfernt ein großer Wurf zu sein und entspricht in vielerlei Belangen auch gängiger Hollywood-Konvention, unterhaltsam ist er aber allemal. Mit 6/10 Punkten kann der problemlos im besseren Mittelfeld platziert werden. Etwas mehr Humor, eine klarere Bekenntnis zum Erwachsenenfilm (für Kinder ist der definitiv nicht geeignet!) und etwas mehr Selbstironie hätten dem Ganzen noch etwas mehr Auftrieb gegeben.

Ella: I told you not to look into the light.
Jake Lonergan: Yeah, right.

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