Cowboys und Aliens in einem Film gemeinsam vor der Kamera? Wenn man länger darüber nachdenkt, fragt man sich, warum man nicht schon früher auf diese Idee gekommen ist. Nun also wurde dieses ungewöhnliche Konzept in Blockbuster-Manier umgesetzt und ein völlig humorloser Genremix kreiert, der viele tolle Bilder und dünn gesäte schauspielerische Leistungen aufbietet, sonst aber nicht in allen Belangen überzeugen kann.
Die Aliens, die zunächst hinter ihren Raumschiffwindschutzscheiben unsichtbar bleiben und die Menschen wie Vieh einfangen, kommen so überraschend wie brutal ins Wild west-Szenario. Hier leben ein paar typische Vertreter des Westens, ein Prinzipientreuer Sheriff, ein deplaziert erscheinender Barkeeper, ein knurriger alter Großgrundbesitzer und dessen verwöhntes Großmaul von Sohn.
Diese Figuren leben zunächst alle ihr ganz "normales" Wild West-Dasein, bis erstens das Vieh sinnlos abgeschlachtet wird und zweitens bis ein Mann ohne Namen auftaucht, der sein Gedächtnis verloren hat, dafür ein schmuckes Armband trägt, dessen Funktionen im Verlauf der Handlung deutlich zum Tragen kommen werden.
Als die Situation auch die letzten übrig gebliebenen Menschen zu gefährden scheint, raufen sich alle Parteien zusammen, um gegen die Aliens zu kämpfen. Ein ungleicher Kampf beginnt, den die Cowboys jedoch mit Mut, Selbstvertrauen und ein paar überraschenden Angriffen am Ende gewinnen.
Daniel Craig und Harrison Ford - eigentlich ein Traumpaar in einem solchen Film - hätte man deutlich mehr Szenen geben müssen, in denen sie ihre unterschiedlichen Ansichten und Einstellungen hätten Preis geben können. Die Läuterung Fords zum liebenden Vater, der scheinbar innerhalb von 30 Minuten altersweise wird, obwohl er als harter, vollkommen verblendeter und geschäftstüchtiger Ranger eingeführt wird, ist nicht gerade überzeugend.
Craig dagegen spielt wie gewohnt souverän, aber eben wie in seinen Bond Filmen derart ernst und ohne den geringsten Anflug von Humor, dass einem sein düsteres Geschaue mit der Zeit entweder völlig kalt lässt oder nur noch nervt.
Die Effekte sind top und die Story selber wird - auch in der extended Version - nach anfänglichen Längen stringend erzählt.
Ein paar Logiklöcher übersieht man geflissentlich, wie zum Beispiel die Probleme der viel zu schnellen Aliens, die zudem riesig sind, mit den Cowboys fertig zu werden.
Wirklich Spaß macht dieser Film nicht, aber man kann ihn doch einigermassen über seine gesamte Länge genießen. Fazit: Da wäre mehr drin gewesen.