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Normalerweise heißt es immer viele Köche würden den Brei verderben, denn um die Graphic Novel "Cowboys & Aliens" von Scott Mitchell Rosenberg aus dem Jahr 2006 in einen knapp zweistündigen Film umzusetzen, benötigte man immerhin fünf Drehbuchautoren. Denen ist es dann leider nicht gelungen für den nötigen Humor zu sorgen, denn streckenweise nimmt sich diese Mischung aus altmodischem Western und Sci-Fi-Horror einfach zu ernst. Ein paar trockene Onliner reichen einfach nicht aus, um gleich den ersten Kritikpunkt abgearbeitet zu haben. Ob die Fusion der Genren einfach nur krude ist, oder eben für die nötige Würze sorgt, sollte jeder selbst entscheiden. Jedenfalls stellt man sich die Frage, warum bisher nicht solch ein Mix erschienen ist. War es der Mangel an Ideen, oder dachte man einfach nur, diese Mixtur könnte nach hinten losgehen?
Hauptproduzent Steven Spielberg und Regisseur Jon Favreau (Iron Man, Buddy der Weihnachtself) waren jedenfalls vom Screenplay überzeugt, zudem lockt die erste Kooperation zwischen Daniel Craig (Ein Quantum Trost, Invasion) und Harrison Ford (Firewall, Indiana Jones). Das Budget ist mit über 160 Millionen Dollar beinahe gigantisch, wobei es sich auch als kleine Luftblase entpuppen könnte, wenn man die Gagen der namhaften Darsteller abzieht. Denn die Besetzung von "Cowboys & Aliens" kann sich wirklich sehen lassen. Im Fokus stehen zwar Craig und Ford, aber auch Sam Rockwell (Iron Man 2, Moon), dem charismatischen Clancy Brown (The Burrowers, Friedhof der Kuscheltiere 2) und auch der hübschen, aber eher mäßig agierenden Olivia Wilde (TRON - Legacy, 72 Stunden) lässt Favreau genügend Raum zur Entfaltung.

Aber kommen wir endlich mal zur Geschichte, welche sich im Jahr 1873 in Arizona abspielt. Dort erwacht ein Mann (Daniel Craig) mitten in der Einöde, an seinem linken Arm ein seltsames Armband tragend. In der Kleinstadt "Absolution" lässt er sich Pater Meacham (Clancy Brown) verarzten und legt sich sogleich mit dem großkotzigen Percy Dolarhyde (Paul Dano) an. Jedoch findet Sheriff John Taggart (Keith Carradine) schnell heraus, dass es sich bei dem Mann ohne Gedächtnis um den Dieb Jake Lonergan handelt, auf den ein hohes Kopfgeld ausgesetzt ist. Als auch noch die Situation mit Viehbaron Woodrow Dolarhyde (Harrison Ford) eskaliert, greifen plötzlich seltsame Flugobjekte "Absolution" an und verschleppen zahlreiche Einwohner, auch Woodrows Sohn Percy. So macht sich ein bunt gewürfelter Haufen, darunter auch John und Woodrow, auf den Weg, um hinter das Geheimnis der außerirdischen Entführer zu kommen.
Mich würde mal interessieren, warum die Aliens so hinter Gold her sind? Die Gier nach Reichtum, ein schon beinahe plumpes Motiv, nebenbei werden noch Versuche an Menschen durchgeführt, um deren Schwächen zu ergründen. Doch bevor die Aliens ins Spiel kommen, darf sich Jake erst ein paar Prügeleien liefern und auch Woodrows dämlichen Sohn Percy in die Schranken weißen.

Erfreulicherweise ist "Cowboys & Aliens" eine unterhaltsame Angelegenheit, dem es wie oben erwähnt nur am nötigen Humor mangelt. Aber in den zahlreichen Actionszenen geht es ordentlich zur Sache und der ungleiche Kampf zwischen Menschen und Aliens sorgt für den soliden Spannungsbogen. Aber sobald man die Aliens zu Gesicht bekommt, ist die Luft ein wenig raus, besonders da diese wieder durchweg animiert wurden und einfach nicht in die altmodische Westernkulisse passen wollen. Auch fragt man sich, wie ihre verhätnismäßig kleinen Fluggeräte so viele Menschen auf einmal entführen können. Diese fangen ihre Opfer mit einer Art Seil und ziehen sie dann nach oben. Waffenmäßig sind die Aliens den Menschen haushoch überlegen, denn die müssen mit Pistolen, Gewehren, angespitzten Stöcken und Pfeil und Bogen gegen Waffen mit harter Durchschlagskraft antreten. Natürlich entpuppt sich auch Jakes Armband als einzige Rettung gegen die Aliens. Wie Jake an dieses Armband gelang, erfährt man nach und nach, eine besonders originelle Auflösung sollte man allerdings nicht erwarten.
So lässt Favreau seinen Figuren zwischen den Actionszenen etwas Zeit zum Entfalten. Es verbrüdern sich nicht nur Gauner Jake und der strenge Woodrow, sondern Woodrow wird auch gezwungen mit den verhassten Indianern zusammen zu arbeiten, um die Aliens zu besiegen. Platz ist auch noch für eine kleine Lovestory am Rande, jedoch wird "Cowboys & Aliens" dabei nie langatmig.

Ich finde diese ungewöhnliche Verschmelzung der Genren sehr unterhaltsam, wenn auch etwas zu ernst geraten. Aber Craig, Ford und dem restlichen Cast kann man keine Vorwürfe machen und in regelmäßigen Abständen darf es ordentlich krachen, wobei die Story wohl kaum für Überraschungen sorgt. Gerade die Westernelemente sind sehr gelungen und beißen sich dementsprechend mit den CGI-Einlagen. Aber die Effekte sind größtenteils schick anzusehen, im etwas überlangen Finale hätte man sich aber mäßigen dürfen. So ist "Cowboys & Aliens" kein Überfilm, weiß aber trotz einiger Schwächen perfekt zu unterhalten, doch auf eine Fortsetzung soll man doch bitte verzichten.

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