Eigentlich würde ich "Phase 7" nicht in die Riege der Endzeitfilme einsortieren, sondern eher zur Kategorie "Shit hit the fan" zuordnen. Es wird in dem Film zwar ein paar Mal von "neuer Weltordnung" gesprochen, aber ob das wirklich der Hintergrund ist, darüber läßt sich nur spekulieren. Wir wissen nur, dass eine Seuche der Pandemie-Stufe 6 ausgebrochen ist und dass das Virus tödlich ist. Woher das Virus kommt und um was es sich handelt, wird nicht geklärt. Das Szenario, in dem sich der Film größtenteils bewegt, wird ziemlich zu Anfang definiert, als der Wohnblock der Hauptfiguren unter Quarantäne gestellt wird.
Gute finde ich, dass der Film größtenteils aus Sicht der Personen in der Quarantäne erzählt wird. Das erinnert mich ein wenig an "The Divide". Allerdings war das Setting bei The Divide wesentlich klaustrophobischer und die Handlungen der Personen war wesentlich brutaler und psychopathischer als bei Phase 7. Hier sind die Handlungen meistens nachvollziehbar und meistens auch irgendwie menschlich. Okay, es gibt auch die eine oder andere "ach du scheiße"-Kurzschlußhandlung, aber man hat wenig Zeit, darüber nachzudenken. Langweile kommt nicht auf, der Film ist sehr spannend erzählt.
Leider konnte ich mich mit keiner der Figuren identifizieren und ich habe sie allesamt als unsympathisch empfunden - bis auf das kleine Mädchen mit der Gasmaske. Schön war wiederum, dass sich eine der Hauptfiguren vom Antihelden-Weichei zum Kämpfer mit Überlebenswillen wandelte, ohne seine menschliche Seite zu verlieren. Man muß ja nicht immer alles übertreiben.
Leider muß ich drei Punkte abziehen...
...für die unsympathischen Figuren
...für Unklarheit bzgl. Umgang mit externen Eindringlingen
...für das unausgegorene Ende
Dafür gibt es 7 von 10 Sprengfallen