Hundstage ist der erste Spielfilm von Ulrich Seidl, der zuvor durch Dokumentationen wie z.b. Models bereits aufgefallen war.
Der Film setzt sich aus mehreren (unabhängigen) Handlungssträngen zusammen, die das Leben in Wiens Süden im Hochsommer darstellen. Ein schonungsloses, provokantes, fast beleidigendes, aber nie übertriebenes Bild der Wiener Bevölkerung wird dargestellt, nie klischeehaft, trotzdem gruppenbezogen. Die Leben eines Versicherungsvertreters, einer geistig Benachteiligten, eines proletarischen Jugendlichen, einer devoten Lehrerin, eines zuhältermäßigen Arschlochs, einer eingeschüchterten jugendlichen Schönheit, eines zerstrittenen Paares, das noch im selben Haus wohnt, und eines frustrierten paranoiden alten Mannes werden dargestellt und obwohl man nicht in jede angesprochene Gruppe passt, kann man (natürlich vorwiegend nur als Wiener) "mitfühlen" und mitschockiert werden.
Der Film besticht durch die schonungslose Darstellung, die ausdrucksstarke Bildsprache und die Mischung aus professionellen Schauspielern und Amateuren. Hundstage sollte man nicht an einem schlechten Tag sehen, da er Emotionen weckt und sicher nicht als leichter Nachmittagsfilm geeignet ist.