Review

 Nichts Zu Verzollen
(Prokino)

Mit seinem neusten Film Nichts zu verzollen beweist Regisseur Dany Boon (Willkommen bei den Sch’tis) erneut, dass man eine gelungene und unterhaltsame Komödie nicht unbedingt nur durch den erhöhten Einsatz von Fäkal- und Brachialhumor erreichen kann! Viel wichtiger ist eine gute und durchdachte Geschichte, passend besetzte, überzeugende Darsteller und ein gelungenes Timing bei den Pointen! All dies bewies er schon bei seinem großen Erfolg mit den Sch’tis, und zeigt, dass er durchaus in der Lage ist, dieses Niveau zu halten!

Der Film spielt Anfang der 90‘er in dem französisch-belgischen Grenzörtchen Courquain. Man hegt und pflegt seine gewissen Vorurteile gegenüber den Menschen des jeweiligen Nachbarlandes, als eine Nachricht unsere Protagonisten erschüttert: durch das Schengener Abkommen sollen die stationären Grenzkontrollen abgeschafft werden! Ein Ding der Unmöglichkeit findet der belgische Grenzbeamte Ruben Vandervoorde (Benoìt Poelvoorde – Asterix bei den Olympischen Spielen, Mann Beißt Hund), der seine Verachtung den Franzosen gegenüber voller Stolz kundtut. Ihm gegenüber steht einige Meter entfernt auf seinem Posten der französische Grenzbeamte Mathias Ducatel (Regisseur und Comedian Dany Boon). Fortan müssen Beide müssen nun gemeinsam ihren französisch-belgischen Grenzpatrouillendienst antreten! Dies läuft natürlich nicht ohne Komplikationen ab! Zumal sich mittlerweile berufliche und private Überschneidungen verknüpfen.

Regisseur Dany Boon zeigt hier erneut das, was er am Besten kann: eine warmherzige Komödie mit zum Teil ernsten Untertönen, dem Spiel mit Klischees und Vorurteilen gepaart mit Wortwitz und Situationskomik. Den spielfreudigen Darstellern gelingt es, ihren Figuren ein etwas überspitztes Leben einzuhauchen, wobei mich vor Allem Hauptdarsteller und Regisseur Boon mit seinem Spiel an Peter Sellers erinnerte und deshalb begeisterte.

Auf der vorliegenden Presse-DVD befanden sich zudem noch eine persönliche und sehr humorvolle deutsche Begrüßung durch den Regisseur, geschnittene Szenen, Impressionen der Deutschlandpremiere, eine Gag Reel, Szenen vom Dreh und der Trailer.
Auch wenn Nichts zu verzollen (Erscheinungsdatum: 01. Dezember 2011) das perfekte Timing seines Vorgängers an einigen Stellen vermissen lässt, ist es ein liebenswerter, menschlicher Film, der hervorragend auch in den ernsten Untertönen zu unterhalten weiß.

CFS

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