Seichte Komödien scheinen das Steckenpferd von Autorin und Regisseurin Amy Heckerling zu sein, die 1989 und 1990 mit zwei Ausgaben von "Kuck' mal wer da spricht" Erfolge feiern konnte. Bei Vampirfilmen erwartet man hingegen einen sprichwörtlichen Biss, der aufgrund ausbleibenden Konfliktpotentials erst gar nicht aufkommen will. Die durchweg sympathischen Figuren retten den Streifen allerdings vor kompletter Belanglosigkeit.
Goody (Alicia Silverstone) und Stacy (Krysten Ritter) sind zwei Vampirinnen, die im zeitgenössischen New York wohnen und das Nachtleben genießen. Beide gehören einer Gruppe an, die das Trinken von Menschenblut abgeschworen hat und sich stattdessen von Rattenblut ernährt. Als Goody ihre Beziehung aus den 60ern wieder trifft und Stacy sich in einen Nachfahren von Van Helsing verguckt, beginnen allerdings die Probleme...
Als Einleitung dient eine kleine Zeitreise, denn Goody wurde bereits 1841 gebissen und kann auf entsprechende Erfahrungen zurückgreifen, während Stacy erst in den 1990ern zum Vampir wurde, jedoch nicht weiß, wie alt Goody in Wirklichkeit ist, was regelmäßig mit einem Running Gag in Sachen History Channel abgehandelt wird. Die Chemie zwischen dem Duo ist auf jeden Fall stimmig und auch die vage Kritik bezüglich moderner Kommunikationsmittel ist ein interessanter Aspekt, nur wird dieser recht oberflächlich abgehandelt, während Filmzitate wie "Ein andalusischer Hund" oder "Das Kabinett des Dr. Caligari" eher unpointiert in die Runde geworfen werden.
Ansonsten hat man es über weite Teile mit einer romantischen Komödie zu tun, welche voll auf das Zusammenspiel der Figuren setzt, dabei jedoch sämtlichen Konflikten größtenteils aus dem Weg geht. So ernährt sich der Stammesvampir (Sigourney Weaver) zwar klassisch von Menschenblut, eckt damit jedoch nur selten an, während unser Van Helsing zwar als Jäger unterwegs ist, seinen Sprössling allerdings nur warnt, anstatt aktiv einzugreifen. Es herrscht viel Harmonie und entsprechend seicht sind die wenigen Gags, welche allenfalls ein leichtes Schmunzeln entlocken können.
Actioneinlagen sollte man in dem Zusammenhang (bis auf zwei Minuten während des Showdowns) nicht erwarten und auch die Bluteffekte halten sich in Grenzen, zumal die beiden Enthauptungen technisch schlecht umgesetzt sind und auch die wenigen CGI (in Form von Fassadenklettern) eher billig erscheinen. Positiv wurden demgegenüber kleine Zeitreisen in Szene gesetzt, bei denen die Ausstattung mithilfe einiger Farbfilter ein stimmiges Gesamtbild erzeugt.
Beim Cast trifft man auf einige bekannte Gesichter, welche mit sichtlicher Spielfreude bei der Sache sind. Zwar gehen Silverstone und Ritter beileibe nicht mehr als Zwanzigjährige durch, doch Weaver hat sichtlich Spaß am Overacting, während Malcolm McDowell als Vlad ein paar selbstironische Momente liefert. Richard Lewis macht sich recht gut als ehemaliger Beziehungspartner, nur Dan Stevens bleibt als Van Helsing-Nachkomme beinahe so blass wie die Vampire in einem Szeneclub.
Im Endeffekt bietet der Streifen seichte Kost und lockere Unterhaltung ohne jeglichen Anspruch, quasi einen Gute-Laune-Film im Vampirmilieu. Spannende Momente hat er zwar nicht vorzuweisen und auch grobe Szenen bleiben außen vor, doch wer sich in Sachen Blutsaugertum mal völlig harmlos berieseln lassen möchte, macht mit dem Streifen anderweitig nicht viel falsch.
5,5 von 10