Review

Und es hat Zoom gemacht!


Ähnlich wie bei der „Rocky Horror Picture Show“ konnte ich die ersten dreißig Jahre meines Lebens mit dem Kulthit „Blues Brothers“ wenig anfangen. Klar blieben von den Sichtungen als Teenager im Fernsehen oder auf DVD Bilder der Verfolgungsjagden milde hängen. Aber der Faszination und der Fankultur zu diesem Objekt der Begierde konnte ich einfach nicht folgen. Aber in manche Filme muss man eben hereinwachsen - und gestern hat es zwischen mir und John Landis' quirligem Geniestreich endlich geklickt, gepasst, gematcht. Wurde auch Zeit. Gibt was aufzuholen! Erzählt wird von einem coolen Gangster im schwarzen Anzug, der mal wieder aus dem Knast entlassen wird und von seinem Bruder in einem aufgemotzten, alten Streifenwagen abgeholt wird - und ab geht die Lutzi zwischen Blues, Blech und Brüdern…

„Blues Brothers“ ist eine durchgeknallte Mixtur, das muss ich immer noch zugeben und muss mich wohl nicht schämen oder grämen, warum ich dieses außergewöhnliche G'schmäckle lange Zeit nicht einordnen und verdauen konnte. Das hätte auch völlig schief gehen können. Stattdessen geht es ohne Pause nach vorne! Das dynamische Duo Belushi/Aykroyd ist unendlich cool und nicht zu überbieten, sie gewinnen zurecht jedes noch so kritische Herz. Ihre Liebe zur Black Music wirkt echt und ansteckend. Die vielen Gastauftritte großer Musikcharts von Aretha Franklin über Ray Charles bis James Brown sind der Wahnsinn. Die Musik an sich geht ab wie ein Zäpfchen. Die Carchases stehen dem in nichts nach. Blechschäden waren selten lustiger und toll-sinnfreier. Die zweieinhalb Stunden vergehen wie im sechsten Gang. Carrie Fisher war nie hübscher. Und man weiß einfach nie, wohin es geht und was als nächstes für eine wilde Überraschung kommt - aber man ist definitiv für jeden Irrsinn mit an Bord!

Fazit: jetzt verstehe ich es endlich… „Blues Brothers“ ist eine der unterhaltsamsten filmischen Kultknalltüten, die man finden kann! 

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