Review

Schlecht gealterter Kultfilm, dessen Kultstatus wohl eher durch Musik, die Fernsehauftritte der Blues Brothers und den allgemeinen Zeitgeist, als durch tatsächlich filmische Qualität begründet wurde. Belushi und Aykroyd machen ihre Sache sehr gut und spielen trocken ihre mimikarmen coolen Parts, jedoch sind viele Gags und Handlungsstränge absolut vorhersehbar und überzogen. Die Actionparts täuschen ebenso wie die musikalischen Einlagen über das quasi Nicht-Vorhandensein einer interessanten Story hinweg, das Mitwirken zahlreicher Musiklegenden ist nett, aber wenig zielführend. Aretha Franklins Figur ist dabei noch die interessanteste.
Nicht falsch verstehen: Blues Brothers ist kein schlechter oder misslungener Film - aber sicher kein Meisterwerk. Auch der Kultstatus ist heute nur noch sehr schwer nachvollziehbar, vor allem wenn man die Figuren nur aus dem Film und nicht aus dem amerikanischen TV Programm kennt. Der Film bietet einfache Unterhaltung ohne große Ausschläge nach oben oder unten.
Für eine gute Komödie reichen die Gags nicht aus und die Längen nehmen den Flow heraus, einem guten Actionfilm fehlen die Alleinstellungsmerkmale und die Helden. Ein guter Musikfilm benötigt ebenso wie ein gutes Drama emotionale Tiefe und Story - beides nur in Ansätzen vorhanden.

Alles in allem ist Blues Brothers nichts Halbes und nichts Ganzes - ein Film, der sehr von seiner Nostalgie lebt und der den eigenen Kultstatus wahrscheinlich nicht in die Zukunft mitnehmen wird.

6/10

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