Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 02.02.2013

Wegen Tanz und Gesang jahrelang gemieden (oder zu meiden versucht; tatsächlich hat die Sichtung viele Szenen wieder in Erinnerung berufen, die man doch irgendwie schon gesehen hat), jetzt aufgrund gestiegender Gesang-und-Tanz-Toleranz nachgeholt und prächtig unterhalten worden. Um so absurder wirkt der Versuch, das Flair Jahre später mit „Blues Brothers 2000“ wiederholen zu wollen; „Blues Brothers“ lebt davon, ein Zeitdokument zu sein. Von der übertriebenen Euphorie in der Gospelkirche, vom Mief in der Countrybar, von der Spontaneität der Band, vom ganz eigenen Look des 80er-Jahre-New-Yorks. Der Plot nur ein fadenscheiniger Vorwand (Der Nonnenbesuch zu Filmbeginn stellt nochmal unter Beweis, wie ungebunden der Film ans Drehbuch ist und um wie viel konventioneller der in der Anlage ähnliche „Sister Act“ gestrickt ist), die Hauptfiguren von Coolness durchzogen. An den vielen Gastauftritten erkennt man zwar den Eventcharakter, der eine gewisse Oberflächlichkeit ausdrückt, aber der Drive ist einfach zu mitreißend, als dass „Blues Brothers“ bloß ein plakatives Liebesgeständnis an die Musik wäre.

*weitere Informationen: siehe Profil

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