John Belushi spielt einen Musiker, der kürzlich aus dem Gefängnis entlassen wurde und nun mit Bruder, gespielt von Dan Aykroyd, in das Waisenhaus zurückkehrt, in dem die beiden aufgewachsen sind. Dort erfahren sie, dass das Waisenhaus vor dem Ruin steht und beschließen kurzerhand, die notwendige Summe zu beschaffen, um es erhalten zu können, wozu sie ihre alte Band wieder zusammentrommeln. Dies entpuppt sich jedoch als schwieriger als gedacht.
Neben diversen Werken von Woody Allen zählt auch "Blues Brothers" zu den besten Komödien der 80er Jahre und avancierte schließlich zum Kult. Nachvollziehbar ist dies durchaus, da sich John Landis` Werk von allen anderen Komödien deutlich unterscheidet und einige einzigartige, kultige Einfälle enthält, die auch heute noch zu unterhalten vermögen.
Unvergesslich werden dabei wohl Dan Aykroyd, dem mit "Blues Brothers" der Durchbruch gelang, bevor er mit "Ghostbusters" später eine weitere Kultkomödie ablieferte und John Belushi, der rund zwei Jahre nach "Blues Brothers" überraschend an einer Überdosis Drogen starb, mit ihren akkuraten Anzügen, ihren Sonnenbrillen und ihren Hüten, also dem kultigen Blues-Brothers-Outfit bleiben. Die beiden, die dieses Outfit zu keinem Zeitpunkt abnehmen und in den 80ern enorm befremdlich gewirkt haben müssen, was sie natürlich auch heute noch tun, spielen ihre Rollen extrem cool und mimikarm und sind meist gerade deshalb so lustig, weil sie erst gar nicht versuchen lustig zu sein und erzeugen mit ihrer todernsten Art in den schrägsten Situationen etliche Lacher. Dieses trockene, aber doch originelle und amüsante Spiel ziehen die beiden bis zum Ende souverän durch und tragen den Film damit über weite Strecken, wobei auch der übrige Cast restlos überzeugt.
Auch inszenatorisch ist der Film gut gelungen. John Landis, der zuvor mit "Ich glaub mich tritt ein Pferd" erste Erfahrungen auf seinem Gebiet sammeln konnte und direkt nach "Blues Brothers" auch mit "American Werewulf" relativ positiv in Erscheinung trat, leistet sehr gute Arbeit und findet eine, alles in allem sehr ausgewogene Mischung aus amüsanten Gags, musikalischen Einlagen und Action-Szenen. Die Gags sind dabei sehr gut getimt und zünden größtenteils und sind darüber hinaus hoch genug dosiert um durchgehend unterhalten zu können. Die Action-Szenen sind nahezu cartoonesk übertrieben, unterhalten aber ebenfalls bestens, zumal auch sie überaus amüsant gemacht sind. Etliche Polizeiwagen werden zerschrotet und so ein Hauch Anarchie in den Film gebracht, der den Kultfilm ebenfalls prägte. Die Auftritte der Blues-Brothers sind gut inszeniert und gelungen choreographiert. Ob einem die Musik dabei jedoch gefällt oder nicht bleibt Geschmackssache und mir persönlich sagt sie nicht zu, aber auch ohne Blues-Fan zu sein, kann man an Landis Werk durchaus Gefallen finden.
Narrativ gelingt der Film ebenfalls ganz gut, auch wenn das Erzähltempo teilweise vielleicht ein bisschen zu langsam geworden ist, wodurch kleinere Längen entstehen, die jedoch auch kaum ins Gewicht fallen. Die Wendungen sind nicht vorherzusehen, die Handlung reicht als Vehikel für Inszenierung und Darsteller definitiv aus, aber die Story hat dann doch das eine oder andere Defizit, die das Filmvergnügen ein wenig trüben. Die Charakterkonstruktion sind nämlich eher flach, eine tiefere Auseinandersetzung mit der Musikrichtung gibt es ebenfalls nicht und auch ansonsten geht der Film zu keinem Zeitpunkt in die Tiefe und bleibt auf Popcorn-Kino-Niveau, wobei dies allemal ausreicht, um über das Mittelmaß hinauszukommen und auch heute, fast schon dreißig Jahre später beste Unterhaltung zu garantieren.
Fazit:
John Belushi und Dan Aykroyd belustigen mit ihrem trockenen, coolen und todernsten Spiel und John Landis steuert mit anarchischen und überaus ansehnlichen Action-Szenen, sowie mit dem kultigen Soundtrack seinen Teil hinzu, womit "Blues Brothers" definitiv zu Recht zum Kult avancierte. Auch heute bietet der Film, dessen Story die eine oder andere Länge erzeugt, noch gute Unterhaltung und ist definitiv zu empfehlen.
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