Schon beim ersten Auftreten des "roten Adlers" (Red Eagle) müssen ein Knie und eine Hand sehr effektvoll daran glauben und in gekonnter Weise wird dem Feind eine effektive Überdosis verpasst nicht ohne die eigene Visitenkarte zu hinterlassen. Sofort wird klar, dass der thailändische RED EAGLE nicht viel Gegangene macht und mit viel Pose und Stil dem klassischen effektvollen Action-Movie asiatischer Prägung der stilvollen Übertreibung huldigt. Dabei gibt es eine schöne düstere Atmosphäre, bestialische Shootouts und Kämpfe und jede Menge gelungener und comichaft übersteigerter Gewalt und Action die sehr viel Spaß macht.
Die Geschichte des kriminalitätsversuchten Bangkoks der Zukunft und wie unser Superheld mit Maske den Frieden der Bürger gegenüber korrupter Polizei und Politik verteidigt und die Bösen auf offizieller und Unterweltseite versucht in ihre Schranken zu verweisen, ist eine klassische Zorro-Geschichte wie sie nicht einfacher sein könnte. Sie erfüllt aber absolut ihren Zweck. Die Kombination von Hochglanzkino, aber auch comichaften Figuren, unnachlässiger schneller Action und hohem Gewaltlosigkeit besticht durch ihre Konsequenz und Schnörkellosigkeit.
Schön trashig wird es als bei einen Treffen der Verbrecherwelt mit schönen effektvollen Masken unser Red Eagle zum Feind Nummer 1 erklärt wird. Ausgewählt ihn zu stellen wurde der dämonische Auftragskiller "Black Devil" der mit Comicszenen eingeführt wird und der entsprechende storytechnische Background ist unübersehbar. Auch schnelle Einblendungen von Röntgenbildern die zeigen wohin die Klinge bei Kämpfen im Körper des Gegners gelandet ist sind schöne optische Ergänzungen die gefallen.
Begleitet wird diese Actiontrash-Oper durch entsprechend brachiale und passende Rockmusik. Der Goreanteil ist angenehm hoch und wird auch in Deutschland unzensiert präsentiert und wird durch angemessene wenn auch nicht überragende CGIs dominiert. Neben abgetrennten Körperteilen fliegt auch mal ein Kopf durch die Gegend. Die Höhepunkte sind unter anderem die akrobatisch beeindruckenden Kämpfe gegen den Black Devil sowie das alles topende Ende. Daneben gibt es sogar zarte Sozialkritik bezüglich Korruption, Missbrauch und Atomenergie zu attestieren.
Dramaturgisch und auch von der Synchronisation einiger Nebendarsteller her wird der Film keine Preise gewinnen. Wer sich aber auf den Look und einfachen Charakter von RED EAGLE einschießen kann, wird mit trotz einer Laufzeit von über 2 Stunden sehr kurzweiligem und sich nicht widersprechenden Eigenschaften eines Hochglanz-Action-Trashfilms belohnt, der all seine wenigen Versprechung guter und konsequent actionorientierter Unterhaltung mit Blut und Pfiff prächtig einlöst.
6,5/10 Punkten