Nach "Shaun Of The Dead", "Hot Fuzz" und "Boy Eats Girl" schicken die Briten mit "Attack The Block" eine weitere Genre-Parodie ins Rennen, in der eine Gruppe kleinkrimineller Jugendlicher ihren Londoner Vorort-Block vor einer Alien-Invasion verteidigt, in dem sie den "Gorilla-Wolf-Motherfuckas" mit Feuerwerksraketen, Schnappmessern, Wasserpistolen, Samuraischwerten und Baseballschlägern entgegen treten - halt mit allem, was der Haushalt der sozialen Unterschicht so hergibt.
Und dass das im Endeffekt in bewegten Bildern genau lustig ausschaut, wie es sich jetzt hier liest - dafür sorgt schon allein Edgar Wrights Beteiligung an "Attack The Block". Wright, Regisseur von "Shaun Of The Dead", stand hier zwar nur als Produzent zur Verfügung, holte aber mit Nick Frost einen der Hauptdarsteller aus seiner Zombie-Comedy mit an Bord und ließ Drehbuchautor und Regisseur Joe Cornish eine herrlich durchgeknallte Parodie aufs Science-Fiction-Genre inszenieren, bei der vor allem die "Critters" ordentlich ihr Fett abkriegen.
Dabei lebt der abgedrehte Spaß vor allem von seinen unverbrauchten und natürlichen Nachwuchsdarstellern sowie dem Spiel mit Genrekonventionen und den typischen Gangsta-Rapper-Klischees, die genauso auf die Spitze getrieben und durch den Kakao gezogen werden wie die zitatenreichen und selbstironischen Verweise auf das Genre.
Tempo- und actionreich, mit wenigen blutigen Splattereinlagen, einem flotten und abwechslungsreichen Score zwischen House und ruppigem Rap sowie mit viel Wortwitz und Situationskomik, gelingt "Attack The Block" wie schon "Shaun Of The Dead" mit Bravour der Spagat zwischen abgefahrener Genre-Parodie, die von harten und ernsten Momenten gebrochen wird - wobei allerdings der komödiantische Aspekt eindeutig überwiegt.
Leider kann das halsbrecherische Tempo nicht bis zum packenden und leidlich spannenden Finale konsequent durchgezogen werden, da die aufgesetzt wirkende Sozialkritik im letzten Drittel den Drive von "Attack The Block" etwas ausbremst.
Trotzdem ist Cornish ein durchweg unterhaltsamer und kurzweiliger Horrorspaß mit großem Fun- und Unterhaltungsfaktor gelungen, der seinen Humor nicht aus Furz- und Fäkalsituationen bezieht, sondern aus den Klischees einer Gesellschaftsschicht und ihren schrägen Typen - inkl. der Gheotto-Bitches - und damit auf ganzer Linie voll punktet.
1 Punkt Abstrich wegen der deplatzierten Sozialkritik und somit haarscharf an der vollen Punktzahl vorbei!