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Beim Thema Nachsitzen gehen die Erinnerungen auf den „Breakfast Club“ zurück, kommt ein Serienkiller in der Highschool hinzu, fällt einem natürlich sogleich „Scream“ ein. Doch Autor und Regisseur Joseph Kahn waren diese Schwerpunkte offensichtlich nicht genug, so dass auch noch Körpertausch, Außerirdische und eine Zeitreise ins Spiel kommen.

Grizzly Lake Highschool: Tollpatsch Riley würde gerne mit Clapton anbandeln, der sich wiederum für die Blondine Ione interessiert. Doch das alles verkommt zur Nebensache, als ein Killer im Kostüm von Cinderhella, einer Gestalt aus einer Horror-Serie, die Schülerschaft dezimiert und man beim Nachsitzen gezwungen ist, eine Zeitreise in die Wege zu leiten…

Mit vielfältigen Schrifteinblendungen hat es Kahn offensichtlich, denn neben den äußerst kreativ platzierten Opening Credits folgen innerhalb der ersten fünf Minuten so viele Einblendungen, dass man fast die Übersicht verliert. Klassischerweise wird das erste Opfer in Szene gerückt und man merkt bereits die Bemühungen, die Stimmung möglichst aufgedreht zu gestalten, da einige Figuren zwischen ihrem Geplapper fast das Atmen vergessen.

Dennoch hält einige Zeit der Eindruck einer heiteren Highschool Romanze an, was die Gemeinde der Slasher-Fans nicht sonderlich befriedigen dürfte, da diese im Verlauf kaum auf ihre Kosten kommen und die Gewalteinlagen nicht über Kehlenschnitt und abgetrenntem Arm hinausgehen. Zwar sind einige schillernde Figuren am Start, die im Verlauf für kleinere Überraschungen sorgen, doch anstatt irgendwann einen roten Faden aufzunehmen, wird die Geschichte zusehends sprunghafter.

Plötzlich läuft aus heiterem Himmel ein Bär in ein UFO, es gibt einen Körpertausch zwischen Mutter und Tochter und ein Schüler enthüllt, dass er als Kind mit einer Fliege gekreuzt wurde und seither einige Mutationen an ihm haften. Diese kleinen Episoden sorgen zwar überwiegend für Abwechslung, wirken jedoch häufig wie aneinander gereihte Ideen für Kurzfilmprojekte.

Ähnlich merkwürdig gestaltet sich das Finale, als ein unauffälliger Schüler ins Spiel kommt, eine Zeitreise ins Jahr 1992 unternommen wird und die Zündung einer Bombe verhindert werden muss. Immerhin wird die Identität von Cinderhella noch gelüftet und ein leicht klischeebeladener Endkampf ausgefochten, doch der Mischmasch mit endlos vielen Referenzen von „Karate Kid“ über „Star Trek“ bis hin zu „Road House“ wirkt auf Dauer reichlich fahrig und stellenweise mit argen Logiklücken behaftet.

Es macht sich letztlich doch deutlich bemerkbar, das Kahn bisher überwiegend Musikclips gedreht hat, denn die Optik ist durchaus ansprechend, die meisten FX sehen okay aus und auch die Mehrheit der Darsteller weiß er gekonnt ins rechte Licht zu rücken.
Doch auf der Humorschiene ist der Stoff nicht bissig genug, auch wenn ein interessanter Mode - und Musikrückblick ein leichtes Schmunzeln bewirkt und einige Slapstickeinlagen brauchbares Timing aufweisen, - der wilde Genremix wirkt im Gesamtbild zu unentschlossen, um trotz passablen Unterhaltungswertes deutlich empfohlen zu werden.
5 von 10

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