In einer gewittrigen Nacht muss die kürzlich erst angereiste Hausherrin Mary Garson unheimliche Schritte im Kellergewölbe feststellen. Als sie in einen alten Foltersaal eintrifft, muss sie eine gefolterte Frau in einer eisernen Jungfrau entdecken. Im Laufe der Tage häufen sich diese merkwürdigen Zwischenfälle und es scheint, alle im Schloss, ausser Mary scheinen über die Fälle aufgeklärt. Mary geht den Dingen nach, wird auf falsche Fährten geleitet und am Ende scheint die Situation, der Fluch, der auf der Familie haftet aussichtslos.
Das Schloss des Grauens, ist ein kleiner Gothichorrorstreifen im Stile altbekannter Filme seinerzeit. Der tut sich anfänglich schwer Spannung aufzubauen, ist der Plot ähnlich unbeholfen kreiert wie seinerzeit Scarletto - Schloss des Blutes, der thematisch auch von einem Scharfrichter handelte. Im Laufe des Filmes wandelt sich aber dieses Konzept. Für Mary und auch den Zuschauer stellt sich zunehmend die Frage wer hinter dem rotkitteligen Richter wandelt und vorallem stellt sich die Frage, warum er erst seit Erscheinen von Mary durch die Gänge umherwandelt. Die Morde und Folterszenen, meist aus dem Off, sind für seine Zeit wirklich erstaunlich kreativ, selbst wenn man mal Gore entdeckt ist das wirklich sehr ansehnlich ausgearbeitet, hervorzunehmen hierbei die ausgestochenen Augen in der eisernen Jungfrau und die abgebissene Nase der Frau im japanischen Käfig. Hierbei auch wirklich hervorragend die verunstaltete Totenkopfvisage, die sich unter dem Henker versteckt. Ein Beispiel für gute Maskenarbeit, ohne Zweifel. Auch ansonsten ist der Film filmtechnisch sowie Kameratechnisch garant, da werden selbst Vergleiche zu Mario Bava oder Dario Argentos Künsten gross, und auch sonst wird hier durch die wirklich glaubhaften Schlosskulissen Atmosphäre grossgeschrieben, auch wenn sich oftmals hierbei der hervorragende Score in den Vordergrund drängt. Antonio Margheriti, der Regisseur dieses altbackenen Streifens wusste gekonnt mit Bildern und deren Effekten zu spielen, vieles lässt schon vermuten, was uns ins ferner Zukunft erwarten wird (Saw, Hostel etc.) Doch zunehmend lässt man einige Logiklücken erahnen, wenn sich auch diese im recht spannungsgebogenen Finale in Bezug auf die Nazis wieder einstellen. Die Erklärung, wer denn der Richter sein könnte, erweist sich dadurch zwar mehr als unfreiwillig komisch aber so auch wirklich vorhersehbar. Die Umsetzung macht das dennoch interessant und das vermeintliche Zusammenspiel des versehrten Dieners, der im Laufe des Filmes ohnehin schon eine zwielichtige Rolle spielte, findet am Ende seinen Einklang.
Fazit:
Thematisch wie auch in seiner Umsetzung ein solider bis spannungsloser, alter Schinken, der im Verlauf dennoch an Fahrt gewinnt und durch eine dichte Gruselschlossatmosphäre besticht. Durchgehend gute Kameraarbeit, garniert mit guten Goreeffekten seinerzeit sicherlich für viele Vertreter von Italohorrorfilmen sicher einen Blick wert, wenn auch insgesamt kein wirklicher Meilenstein dahintersteckt.
6,5/10