Im Dschungel von Südamerika ist ein Expeditionsteam unterwegs um einen Juwelendolch der spanischen Conquistadores zu finden, der in einer sagenumwobenen und angeblich verfluchten Begräbnisstätte liegen soll. Womit man nicht gerechnet hat: Der Dolch steckt in einem alten Skelett- und dient als Bann für finstere Mächte, welche von diesem ausgehen. Mit dem Entfernen des Dolches erweckt die Gruppe eine alte Kreatur, welche sich aus allerlei Pflanzen zusammensetzt und sich dieser bedient, um die Eindringlinge zu vernichten.
Auch der als ausgestorben geltende Ureinwohner-Stamm der Jambali ist nun hinter der Gruppe her- denn der von ihnen gehütete Frieden des Waldes ist nun wieder durch eine böse Macht gestört...
Sowas kommt ja eher selten vor, aber der Satz auf dem Cover "Überraschend gut" entspricht dieses mal den Tatsachen. Natürlich ist "Alraune" ein eher billig produzierter TV-Film, und es gibt auch manches abzulästern- aber der Film macht einiges besser als viele andere Billigproduktionen: Die Darsteller sind akzeptabel, die Sprecher samt Synchro auf erstaunlich hohem Niveau und sogar die CGI-Tricks sehen gut aus. Lediglich die Dialoge selbst sind manchmal arg grenzwertig...
Beim Anblick eines skelettierten Conqistadores ist der Satz "Ein echter Conquistadore aus Fleisch und Blut" jedenfalls irgendwie unpassend. Alberner Humor fehlt hier ebenso wie eine nervige Lovestory um den Film zu verlängern. "Alraune" hat genau den richtigen Grad Ernsthaftigkeit um nicht zu nerven und das richtige Tempo um nicht zu langweilen. Storymäßig gewinnt man hier natürlich keinen Innovationspreis, aber das erwartet von einer solchen Produktion wohl auch niemand. Warum man dem Film aber den Titel "Alraune" gegeben hat bleibt ein Rätsel. Alraunen kommen jedenfalls nicht vor, eher kann man das ganze als eine Mischung aus den Ents in "Herr der Ringe" und den Wurzeln aus "Evil Dead" beschreiben.
Auch hier hilft das Cover weiter: "Pflanzenmonster". Passt. Ausnahmsweise ist am Titel auch nicht der deutsche Rechteinhaber schuld- denn der ist eine Übersetzung des Originaltitels "Mandrake". Da ist dann der in Deutschland dazu erfundene Untertitel "Wurzel des Grauens" fast schon passender. Sehr unterhaltsamer Trash, deutlich besser als man vermuten würde!
6/10