Review

                      Vorsicht: Review enthält Spoiler

Ziemlich überraschend kommt nun der vierte Teil eines Films, der das Horrorgenre wieder auferstehen hat lassen. Vorhang auf für "Scream 4".

Und wie es sich für die Serie gehört, sind alle bekannten Gesichter wieder dabei. Als da wären natürlich Sidney, Gale Weathers (jetzt Riley) und Dewey (dummerweise mit anderer Synchronstimme). Nur diesmal scheint der/die Killer nichts von Sidney zu wollen, sondern ihrer Cousine.

Düsterer und härter - so präsentiert sich "Scream 4". Waren die Teile 1 bis 3 zwar auch schon nicht von schlechten Eltern, so wird hier gemetzelt, bis die Klinge glüht. Mal ehrlich: Von den eingeführten neuen Charakteren bleibt gerade mal einer übrig. Die anderen werden gnadenlos dahingerafft, dass man sich zumindest über den Gewaltpegel nicht beschweren darf.

Das größte Manko stellt leider die Charakterzeichnung da: Waren in Teil 1 eigentlich alle Figuren ziemlich sympathisch (sogar die Mörder), flachte es schon im zweiten Teil ziemlich ab. Es fehlen einfach ein Randy, Stu oder auch ein Billy, die man auch heute noch gerne sieht. Oder erinnert sich noch wer an die Filmnamen der Mörder aus Teil 2 und 3? Auch der/die Mörder im vierten Teil sind ziemlich blass. Das Szenario am Ende ist ein schöner Verweis auf den ersten Teil und auch der/die Mörder sind ein wenig überraschend (bei der Vielzahl der Verdächtigen kein Wunder), aber es fehlt den Darstellern -----Vorsicht Spoiler------ der beiden Mörder deutlich an Profil. Besonders der männliche Part (Rory Culkin; sollte wohl den Stu des Films verkörpern) bleibt blass wie ein aufgestyltes Gothic-Girl. Emma Roberts macht`s zwar besser, aber irgendwie fehlt es ihr auch ein wenig an Profil. Vielleicht wurden aber auch zu viele Charaktere eingeführt, die eigentlich nur dazu da sind, weggemetztelt zu werden. Da kann man sich halt nicht auf einzelne konzentrieren.

Trotzdem ist der Film ein gelungenes Wiedersehen. Der Anfang ist ziemlich cool gemacht (wenn auch ein wenig verwirrend), auch wenn Anna Paquin (schluchz) u. a. dran glauben muss. Die Morde sind deutlich heftiger als in Teil 1 bis 3 und "Ghostface" ist deutlich grimmiger und wird diesmal sehr schnell reizbar. Wie gesagt - alles ist dreckiger und düsterer.

Gewöhnt man sich an diese neue Radikalität und sieht über die schwache Charakterzeichnung hinweg, bleibt alles in allem eine gelungene dritte Fortsetzung, die spannend, rasant und vor allem kompromisslos ist. Fans der Serie können nichts falsch machen!

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