Der Herr der Drachen
Im Reich Izmer haben die Magier das Sagen und unterdrücken das gemeine Volk. Kaiserin Savina will an diesen Zuständen etwas ändern, doch der Vorsitzende des Hohen Rats, Profion versucht dies mit allen Mitteln zu verhindern. Im Gegenteil will er die Kaiserin stürzen und seine Macht ausweiten. Dafür benötigt er jedoch den legendären roten Drachenstab, mit dessen Hilfe er die Kaiserin und deren Drachen bekämpfen könnte.
Sie macht sich also auch auf die Suche und erhält dabei Unterstützung von den beiden Dieben Ridley und Snails, dem Zwerg Elwood und der Elfe Norda. Ein spannendes und gefährliches Abenteuer beginnt für die Gruppe, die sich nicht nur mit Profions Schergen herumschlagen muss.
Basierend auf dem populären Pen & Paper Rollenspiel entstand Ende der 90er diese Verfilmung von Dungeons & Dragons. Ein gewagtes Vorhaben, schließlich ist das Spiel einigermaßen komplex und für Außenstehende wie mich nicht wirklich erschließbar.
Losgelöst von der Vorlage betrachtet ist der Film aber ein guter Fantasy/Abenteuerstreifen in einer typisch mittelalterlichen Welt ähnlich Herr Der Ringe. Im Gegensatz zu Peter Jacksons Monumentaltrilogie konzentriert sich die Story aber auf das Wesentliche und kommt schnell in Fahrt.
Nach einem fehlgeschlagenen Experiment mit einem Drachen werden auch schon die beiden Hauptcharaktere Ridley und Snails eingeführt, die zwar nicht unbedingt die hellsten sind, aber dafür gemeinsam durch dick und dünn gehen.
Der Cast besteht hauptsächlich aus Nachwuchsschauspielern, die ihre Sache allesamt recht ordentlich zu erledigen. Herausragend dabei Marlon Wayans, der zu der Zeit mit Scary Movie einen ersten Volltreffer landen konnte. Auf der Seite der Bösewichte weiß Bruce Payne zu gefallen, der Profions eiskalten Diener Damodar exzellent spielt.
Positiv zu bemerken sind die Sets, die sehr gut ausgestattet sind. Dass in Tschechien gefilmt wurde, fällt nicht auf. Auf der anderen Seite gibt es leider tonnenweise sehr billig wirkende CGI-Effekte, die heutzutage wirklich lächerlich aussehen und eher einer Fernsehserie wie Xena entstammen könnten als einem Hollywoodblockbuster. Von den immerhin 45 Millionen Dollar Budget wurde wohl nur ein geriner Teil für die Computertricks verwendet. Ein paar mehr handgemachte Effekte wären besser gewesen, da die Technik zum damaligen Zeitpunkt augenscheinlich noch nicht so weit war, um das von den Produzenten angestrebte Ergebnis zu erzielen. Auch hier muss man wieder Terminator 2 ins Feld führen, der beinnahe 10 Jahre älter ist, aber klar die besseren CGI-Effekte im Gepäck hat.
Davon abgesehen weiß Dungeons & Dragons aber durchaus zu gefallen und fällt mit einer Laufzeit von knapp 100 Minuten genau richtig aus, um keine großen Längen zu beeinhalten. Ob Fans des Rollenspiels an der Umsetzung gefallen finden mag ich nicht zu beurteilen. Neutrale Fantasyfans dürfen gerne einen Blick riskieren.