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Manchmal heißt es Abschied nehmen im Leben, gezwungenermaßen, so schwer es auch fällt. Descendants zeigt einen solchen Trauerfall auf ganz eigene, irgendwie, falls dieses Wort überhaupt passend sein kann, angenehme Art und Weise, ganz anders als vergleichbare Kitschfilme. Aus der Ferne vermittelt das einem irgendwie ein beruhigendes Gefühl für den Fall der Fälle. Vergessen sind alle unschönen Nebengeschichten, jeglicher negativer Beigeschmack. Nostalgie! Der Fokus liegt auf der Aufarbeitung der Vergangenheit mit wohlwollender Grundstimmung. Eigene Fehler erkennen, die von anderen selbstkritisch hinterfragen. Eine würdiges und gedenkendes Lebewohl.
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Stets smart, cool und souverän - so kennt man George Clooney aus dem Großteil seiner Rollen, sei es nun als gewitzter Gauner, verschlagener Vielflieger oder künftiger Präsidentschaftskandidat. In The Descendants darf er gekonnt gegen dieses Image anspielen: Als überforderter Familienvater legt er die womöglich menschlichste und somit beste Leistung seiner Karriere ab, was durch das tolle Zusammenspiel mit seiner ebenfalls erstklassigen Filmtochter Shailene Woodley gekrönt wird. Die überraschend raue Schönheit Hawaiis lässt gemeinsam mit den entspannten Gitarrenklängen gern vergessen, dass sich neben den zumeist packenden Momenten auch vereinzelt weniger starke Szenen einschleichen und manche Kalauer auf Kosten des (zumindest zu Beginn) flachen Freunds etwas erzwungen wirken. Dank der grandiosen Darsteller und bezaubernden Kulisse ein rundum gelungenes Drama - berührend und bittersüß.