1960 arbeitet der New Yorker Journalist Paul Kemp (Johnny Depp) in der puerto-ricanische Hauptstadt San Juan für eine Zeitung. In einer durchzechten Nacht verliebt er sich in Chenault (Amber Heart). Deren Ehemann (Aaron Eckhart) will Paul überreden eine Werbebroschüre für sein zweifelhaftes
Immobilienprojekt zu schreiben...
Wie schon Terry Gilliams "Fear and Loathing in Las
Vegas" (1998) basiert auch Bruce Robinsons ("Jennifer 8" 1992) Film auf einem halb-autobiographischen Roman des Jounalisten Hunter S. Thompson (1937-2005). Nach dessen Freitod hat Johnny Depp die Verfilmung des ersten Buches seines Freundes vorangetrieben, das dieser nach seinem Aufenthalt in Puerto Rico geschrieben hatte, dann aber erst 1998 einen Verleger fand.
Robinsons Film ist im Stil einer klassischen Romanverfilmung gedreht, in deren Mittelpunkt ein herausragender Johnny Depp steht, endlich wieder mal nicht als durchgeknallter Pirat oder Vampir, sondern in einer Charakterrolle zwischen Journalismus und Trunkenheit. "Sie sehen wirklich besoffen aus",
"Das ist eine Bindehautentzündung". Auch das übrige Ensemble kann
überzeugen, allen voran Giovanni Ribisi ("Eine italienische Hochzeit"
2004,"Contraband" 2012) als Alkijunkie und Naziverehrer Moburg. Sie
spielen vor schöner Inselkulisse, deren Farbenpracht in pastell gehalten ist.
Letztlich geht es um Politik, Geld und Macht, oder wie Paul Oscar Wilde zitiert
"Von allem kennt man den Preis, von nichts den Wert". Vielleicht
keine ganz große Geschichte, aber toll inszeniert und gespielt. (8/10)