Wenn ich nicht wüsste, dass der Film 1966 gedreht wurde, hätte ich ihn glatt für einen Schwarzweiss-Retrokunststreifen à la "Pi" oder "The Man who wasn't there" gehalten. Der Vergleich mit Pi ist nicht unberechtigt, denn Frankenheimers in diesem Film ziemlich kranker Schnitt und die ständigen Superweitwinkel mit kurzer Brennweite, sowie die oft an den Personen festgemachte Kamera (!) weisen über Jahrzehnte in die heutige Stilistik. Ich habe keine Ahnung was Frankenheimer da geritten hat, werde den Audiokommentar bei Gelegenheit mal anhören...
Und dann spielt auch noch Doris-Day-Schmusi Rock Hudson mit. Er ist aber wirklich gut und spielt gegen sein Image, was das Zeug hält.
Zur Story, die auch ihrer Zeit weit voraus ist: Ein Mann bekommt eine sehr aufdringliche "Empfehlung". Eine Firma löscht das Leben der Kunden, organisiert den Tod und nach einer umfassenden Operation die Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Der Mann willigt ein, denn er ist von seinem Leben als Banker gelangweilt, mit seiner Frau redet er kaum noch.
Nach erfolgreicher Chirurgie lässt er sich als Maler "wiederbeleben". Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen...
Wer Orson Welles' "Der Prozess" oder Aronofskys "Pi" mochte wird den Film lieben. Vorsicht, harter Stoff: das Ende steht denen der beiden genannten Filme in nichts nach...
10/10 für die extrem visionäre Optik und die perfekte Atmo.