Review

Man sagt, dass jeder talentierte Regisseur früher oder später ein mal ausrutscht. Jeder Regisseur wird mindestens 1x in seinem Leben, einen schlechten Film drehen. Einige wenige haben es jedoch geschafft, ausschließlich Meisterwerke und Meilensteine zu kreieren (Quentin Tarantino und Christopher Nolan z.B.). Eigentlich zählte ich Zack Snyder bereits zu einem Regisseur, der eigentlich nie ein schlechten Film machen wird. Tja, leider leider war das wohl nur ein Wunschdenken, denn mit "Sucker Punch" hat Zack Snyder leider den mit weitem Abstand schlechtesten Film seiner gesamten Regisseur-Karriere abgeliefert. Der Mann, der uns Filme wie das trashige Remake von "Dawn of the Dead", dem bildgewaltigen Epos "300", das Comic-Meisterwerk "Watchmen" und das Eulen-Epos "Legend of the Guardian" präsentiert hat, beschränkt sich in seinem neusten Film nur auf eine grandiose Optik. Man bekommt beinahe das Gefühl, dass Snyder kein Wort mitreden durfte, wenn es um die Story ging. Denn inhaltlich ist dieser Film unfassbar banal und kommt anfangs als "ach so mystisch" daher, doch leider ist das Ganze eine ziemlich eindimensionale Fassade, denn der Film ist weder innovativ, noch verwirrend, sondern einfach nur ein ziemlich langweiliges Action-Trash Werk, wo diverse Hauptdarstellerinnen nur dazu da sind, um mit ihren (billigen) Reizen zu spielen. Es geht um das kleine Waisenmädchen Baby Doll (schon der Name ist total bekloppt), dass von ihrem bösen Stiefvater in ein Irrenhaus gesteckt wird, da sie durch ein Unfall ihre Schwester getötet hat. Schnell wird Fiktion mit Wirklichkeit vermixt und statt in einem Irrenhaus befinden wir uns nach wenigen Minuten in einer Art Theater-Schule mit Internatseigenschaften. Schon hier weiß man eigentlich gleich zu Beginn wo der Hase lang läuft, deswegen verstehe ich es absolut nicht, wieso dieser Film so künstlich auf der Geheimnistuerei-Schiene fährt. Jedenfalls plant Baby Doll mit ein paar anderen "Kolleginnen" aus dem "Internat" auszubrechen. Dabei brauchen sie 5 Sachen : Eine Karte, Feuer, ein Messer, den Schlüssel und die Lösung eines Rätsels. Während sie versuchen an diese Gegenstände zu kommen, tauchen sie dabei in eine noch viel tiefere Fantasywelt ab und in diesen Momenten wird der Film eigentlich besonders schwachsinnig. Wie gesagt die Optik ist oberste Klasse und sehr sehr schön anzusehen, aber trotzdem sind diese Actionszenen in der reinen Fantasyfilm viel zu lang gestreckt und langweilen eigentlich die meiste Zeit, anstatt richtig zu fesseln. Auch, dass die knapp bekleideten Damen völlig übertrieben und fast schon albern durchs Bild springen war unter aller Sau, da bei solchen Szenen viel zu lange drauf gehalten wurde. Immerhin ist die bereits erwähnte Optik ein Augenschmaus, zumal wir verschiedene Arten der Fantasie zu sehen bekommen. Von spannenden Samuraikämpfen, bis hin zu Nazi-Zombies und feuerspeienden Drachen, bis man schließlich in einer futuristischen Welt angelangt ist. Doch was wollte Zack Snyder uns mit diesen ganzen Bildern sagen? Dass es an dir liegt, wie du dir deine Welt gestaltest? Solche Themen hat man aber schon deutlich besser gesehen (z.B. in Steven Spielbergs Meisterwerk "Hook"), nur waren die meisten Filme dieser Art eben nicht mit billigem Trash und einfältigen Schauspielerinnen bestückt. Auf der Schauspielbasis herrscht hier auch eine eiserne Totenstille. Es gibt keine einzige Figur, die nicht austauschbar gewesen wäre, man sucht vergeblich wenigstens nach einer authentischen Figur. Zu allem Überfluss ist das Ende auch noch so unfassbar vorhersehbar, obwohl der Film die ganze Zeit so tut, als würde kein Mensch auf dessen Auflösung kommen. Ich kann nur hoffen, dass dieser Film ein einmaliger Ausrutscher von Zack Snyder war. Als ich gelesen habe, dass Snyder den neuen Superman macht, dachte ich, dass der Mann den grottenschlechten "Superman Returns" in Vergessenheit geraten lässt. Jetzt bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee war, das Superman-Projekt in die Hand zu nehmen.
Es ist schwierig Sucker Punch zu empfehlen, denn auch wenn das ganze neuartig AUSSIEHT, so ist es inhaltlich völliger 08/15 Quark mit eindimensionalen Schauspielerinnen, die leicht bekleidet durchs Bild hüpfen, nur um ein paar Männerherzen zu entzücken. Deswegen geht meine Empfehlung nur an reine Trash-Fans, die auch schon bei "Supergirl", "Wonder Woman" oder "Xena" einen tieferen Sinn entdecken konnten. Gerade Zack Snyder Fans muss man von diesem Film abraten, denn man wird dann kaum glauben können, was man da eigentlich sieht. Man wird nicht wahr haben wollen, dass diese Gurke von Zack Snyder wirklich ins Leben gerufen wurde.


Fazit : Comic hin oder her, der Film ist einfach ein riesengroßer Haufen voll Unsinn. Ich habe wirklich selten ein so blödes Actionfeuerwerk gesehen. Da ich aber von der Musik sehr angetan war und die Optik extrem gut aussieht, drücke ich bei der Bewertung nochmal beide Augen ganz kräftig zu. Trotzdem ist und bleibt der Film ziemlich schlecht.



5/10

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