Sucker Punch (2011)

Soso. Ein unerwarteter Schlag soll das also sein, eben ein Sucker Punch. Im Kino leider verpasst widmete ich mit gewisser Vorfreude dem Film in der BluRay Version.

Als Entwarnung für alle Feingeister vorneweg: Die im Vorfeld mancherorts stark kritisierte sexistische Komponente konnte ich persönlich nicht ausmachen. Im Gegenteil - ich kann mich kaum an Filme erinnern, in denen Frauen so hässlich/dumm/gierig/gewalttätig dargestellt werden wie hier nahezu ausnahmslos alle Männer. Schade eigentlich, denn dann hätte der an sich sterile und emotionslose Streifen wenigstens einen einzigen provokanten Reibungspunkt gehabt; so aber reibt nur der unruhige Finger aus Gründen der Langeweile während des Films am iPhone Display.

Man(n) ahnt es schon: Leider werden die durch schicke Trailer und Kinoplakate relativ hohen Erwartungen nicht erfüllt. Nach zugegeben coolen ersten 10 Minuten driftet der Streifen bald in eine Art Fantasy-Moulin-Rouge ab; leider mit von Anfang an vorhersehbarem Storyverlauf und mit einem Pseudo-Plottwist, der ungefähr so überraschend kommt wie Weihnachten am 24.12., oder um im Bild zu bleiben ein Schlag von "der deutschen Eiche" Timo Hoffmann.

Die Musical Elemente sind eher störend, die Charactere ohne Tiefe oder Identifikationsfaktor, der Fortgang der dünnen Geschichte nicht besonders packend.

Kleine Trostpflaster waren die schicken, an Action reiche Kämpfe mit diversen Gegnerhorden. Hier sind ab und an tolle Bilder entstanden, mit  ab und an sexy, state-of-the-art Szenen. Doch auch hier lässt das Interesse schnell nach, denn die Kämpfe sind im doppelten Sinne nahezu komplett blutleer und der Coolnis-und-Aha-Effekt nutzt sich auf Grund des sich rasch wiederholenden Grundmusters alsbald ab.

Kurzum, das war wohl nix; trotz eines großen Faibles für Action, Fantasy, Märchen und taffer gutaussender Darstellerinnen kann Sucker Punch leider keinen Treffer landen.