Die haarsträubenden Erlebnisse eines Rock`n`Roll Detectives
First things first: diesen Film muß man, wie man es eigentlich mit allen Filmen handhaben sollte, unbedingt im Original sehen. Mag sein, daß die Deutsche Synchronisation ganz in Ordnung ist, aber der Film hat eine unglaubliche Anzahl an unübersetzbaren Wortspielen, simplen Kalauern und Onelinern. Warum ist das so? Nun, der Hauptdarsteller, Andrew Dice Clay, ist im Hauptberuf Comedian, einer der derberen Sorte. Zu empfehlen für den sprachkundigen Interessenten sind seine DVDs mit Mitschnitten der Liveshows, und genau diese Art von Performance und Witz ist in den Film hinübergerettet worden. Wie also mag man im Deutschen etwas sagen wie „unfuckingbelievable“? Eben, eigentlich nicht, aber Vorschläge sind willkommen. Daß neben den unermüdlichen kalauern die Story in den Hintergrund tritt, ist zu erwarten gewesen, aber als Hintergrundmänner konnten Joel Silver und Renny Harlin gewonnen werden – von der technischen Seite also gibt es nichts zu bemängeln. Vorhang auf für den ersten und einzigen Rock`n`Roll Detective!
Die Anzahl der Fälle, die Ford Fairlane, chronisch pleite aber cool wie keiner, zu bearbeiten hat, ist groß. Für seinen schnell toten Kumpel Jonny Crunch, einen umstrittenen Radiomoderator, soll er dessen Tochter finden, eine Dame namens Zuzu Petals, doch ebendiese Dame soll Fairlane auch für die reiche Coleen Sutton aufspüren, denn diese sucht Zuzu als ihre verschollene Schwester. Der Nachbarsjunge beauftragt Ford mit der Suche nach seinem verschollenen Vater, ein Rockstar ist tot und man weiß nicht warum, und so ganz nebenbei muß sich Ford auch noch mit einem neidischen Polizeicaptain herumärgern, eine Girlband vor einem Stalker beschützen und seine Sekretärin rumkriegen. Als Zuckerguß gibt es eine Million zu gewinnen, wenn man sich am Telefon entsprechend des Slogans von Jonny Crunch meldet. Also, es gibt viel zu tun, doch Ford Fairlane behält stets zwei Dinge: Coolness und den Überblick. Klar, daß alle Zahnrädchen ineinandergreifen, sich am Ende alles in Wohlgefallen auflöst und auch der Koalabär nicht tot ist.
Man kann aus dieser unzureichenden Zusammenfassung ersehen, daß der Film keine handelsübliche Ware ist. Aber wenn Ed O´Neill auftritt und als genervter Captain seinen unerfolgreichen Song „Booty Time“ zum besten gibt, ja, spätestens da sollte man sich entschieden haben, ob man den Film mag oder nicht. Wenn nicht, dann macht all der Blödsinn keinen Spaß, auch wenn die paar Stunts und Schlägereien gewohnt gut inszeniert wurden. Wenn aber doch, dann wird man sich von der ersten Minute an bestens amüsieren, mit offenen Ohren auf die nächste Zote lauern, von denen manche für die Ewigkeit sein könnten. Es gab vorher nichts vergleichbares, und es wird ähnliches auch nie wieder geben, und nur wenige werden den Film überhaupt zu Gesicht bekommen haben. Aber er ist gut, er ist lustig, und er hat die größte Anzahl wirklich scharfer Chicks, die ich in einem Film gesehen habe. Klare Empfehlung also meinerseits, und das ohne jegliche Einschränkung, wenngleich äußerst subjektiv eingefärbt – und nur im Originalton. 10/10